Landrat ehrt erfolgreiche Sportler Aushängeschilder des Landkreises Bayreuth

Normalerweise ist die Sportlerehrung des Landkreises eine eigene Feier. Wegen Corona war das diesmal anders. 177 Sportler, die durch ihre Leistungen zu Aushängeschildern der Region wurden, erhielten Post von Landrat Florian Wiedemann. 69 Athleten bekamen eine Urkunde, 108 gar eine Medaille.

 
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Bayreuth - „Wir haben viele erfolgreiche und ehrgeizige Sportler bei uns im Landkreis, und als ambitionierter Athlet möchte man natürlich auch, dass die eigene Leistung honoriert wird. Ich freue mich sehr, unsere Sportler zumindest auf dem Postweg auszeichnen zu dürfen und hoffe doch sehr, dass diese Ehrung im nächsten Jahr wieder ganz klassisch ablaufen wird“, sagt Landrat Wiedemann. Normalerweise wäre die Ehrung schon im Frühsommer 2020 gewesen. Wegen den Corona-Kontaktbeschränkungen wurde sie verschoben; und dann letztlich vor Kurzem per Post durchgeführt.

Honoriert wurden Leistungen aus 2019 und den ersten Monaten 2020. 42 Sportler bekamen eine Bronze-, 44 eine Silber- und 22 eine Goldmedaille des Landkreises. Die restlichen Sportler erhielten eine Urkunde. Zudem gab es für alle Geehrten eine Freifahrt mit der Ochsenkopf-Seilbahn oder dem Alpine Coaster geschenkt, und für die Gold-Gewinner zusätzlich noch einen Gutschein für die Therme Obernsees.

Wohnorte über ganzen Kreis verstreut

Die Wohnorte der erfolgreichen Sportler verteilen sich quer über den gesamten Landkreis. Unter anderem ging Post in den Westen. Zu Hannelore Wunder nach Waischenfeld. Sie holte mit ihrem in der Stadt Bayreuth wohnhaften Tanzpartner Thomas Rolle im Juni 2019 bei der Deutschen Meisterschaft in Mannheim gleich zwei Goldmedaillen in der Kategorie Standardtanz und zudem Bronze in der Tanzkategorie Latein. Und das, obwohl sie an diesem Tag Schmerzen im Knie hatte. „Die zwei Goldmedaillen waren schon eine Sensation“, sagt Wunder zum Kurier. Und sie waren der Verdienst des umfangreichen Trainings in der Bayreuther City-Tanzschule, wo sie vor dem Lockdown fast jeden Tag beziehungsweise oft spät abends anzutreffen war. „Damit im Wettkampf dann alles leicht ausschaut“, sagt Wunder, die erstmals vom Landkreis ausgezeichnet wurde. „Ich habe mich sehr darüber gefreut“, sagt sie über das Öffnen der Post.

Nicht allzu viele Kilometer weit unterwegs war die Post für Alina Seiferth. Sie wohnt in Eckersdorf und betreibt Sportfitness, startet für den SFV Bindlach. 2019 wurde Seiferth Deutsche Meisterin der Damen. Sie gewann dafür den FIBO Aerobic Grand Prix in Köln. Die FIBO ist mit 150 000 Besuchern die größte Fitnessmesse weltweit. Und noch ein zweiter Starter des SFV Bindlach war sehr erfolgreich. Luis Gerber wurde Weltmeister der Jungen bis 14 Jahre.

Kickboxen ist die Leidenschaft von Nicolas Porkert aus Eckersdorf. 2019 hatte er seinen großen Erfolg und gewann in Coburg die Deutsche Meisterschaft. „Nicolas hat sich über diesen Titel wahnsinnig gefreut und war einfach glücklich, dass sich sein jahrelanges Training und die harte Vorbereitung ausgezahlt haben“, sagt Vater Ingo Porkert zum Kurier. Nicolas startet für den Verein Karate-Dojo-Aleksandar Bayreuth, wo er auf die Tipps vieler erfahrener Kickboxer zurückgreifen kann. Unter anderem von Melanie Küfner, der Weltmeisterin von 2007. Seine Trainer sind Marco Dörfler und Dawid Hilgers.

Im Süden des Landkreises beheimatet ist Florian Müller, einer der erfolgreichsten Schwimmer der Region. Wobei der Pegnitzer offiziell gar kein Pegnitzer mehr ist. Müller hat seinen Erstwohnsitz mittlerweile an seinen Studienort Darmstadt verlegt und startet nun für den dortigen DSW Darmstadt. Gold vom Landrat gab es aber noch für die Zeit, als er für den Schwimmverein Bayreuth ins Becken sprang. Und zwar sehr erfolgreich. In seinem Jahrgang war Müller 2019 über 200 Meter Brust bei der Deutschen Meisterschaft in Berlin nicht zu schlagen. Mit 2:21 Minuten schwamm er persönliche Bestzeit und Bayreuther Vereinsrekord. Vom Landkreis gab es dafür erstmals Gold. „Das ist schon etwas Besonderes“, schwärmt Müller, der sich auf die Medaille noch freut. Sie wurde zu seinen Eltern nach Pegnitz geschickt.

Großartige Wintersportler

Doch nicht nur in der Schwimmhalle, auch im Bereich des Wintersports hat der Landkreis seine Meister. Diese sind vorzugsweise im Osten des Kreises, im Fichtelgebirge, beheimatet. Marius Kastner aus Fichtelberg vom Skiclub Neubau bekam Gold vom Landrat für herausragende Ergebnisse im Skilanglauf. Er wurde in Oberstdorf Deutscher Meister im klassischen Stil, Zweiter im Freistil und ebenfalls Zweiter im Massenstart.

Seine Teamkameradin Selina Kastl lieferte tolle Ergebnisse im Biathlon. Die in Neubau wohnende 19-Jährige holte im Februar 2020 mit der deutschen Staffel die Bronzemedaille bei der Jugend-Weltmeisterschaft in Lenzerheide in der Schweiz. „Das war einer der größten Erfolge meiner Karriere“, sagt sie rückblickend zum Kurier. Das viele Training zuhause in Neubau und am Stützpunkt in Ruhpolding in den bayerischen Alpen zahlt sich aus. Seit 2019 ist sie auch als Spitzensportlerin bei der bayerischen Polizei. 2020 startete sie im März bei der Deutschen Meisterschaft, die in Ruhpolding stattfand, und wurde Zweite im Sprint über 7,5 Kilometer. Vom Landkreis geehrt wurde die Spitzensportlerin schon mehrfach. Jetzt gab es erstmals Gold.

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