Weltklasse-Pianist Alexey Sychev entfacht beim „Konzert im Advent“ in der Städtischen Musikschule am Donnerstagabend ein wahres Klangfeuerwerk. Auf dem Programm stehen Liszt, Haydn und moderne Werke. Zum Beispiel György Ligetis „Zauberlehrling“. Schnell, kompliziert, verschachtelt und: von Sychev eindrucksvoll gemeistert.
Kein Konzertabend wie jeder andere, zu dem der Richard-Wagner-Verband Bayreuth da eingeladen hatte. Auch deshalb, weil Katharina Wagner zu Gast ist. Sie ernennt der Verband zum Ehrenmitglied und „das ist aufgrund ihrer Verdienste um die Bayreuther Festspiele auch längst überfällig“, sagt Verbandsvorsitzender Nicolaus Richter.
Die Geehrte selbst steht wie der Verband noch stark unter dem Eindruck des plötzlichen Todes von Festspiele-Pressesprecher Peter Emmerich. Mit nur 61 Jahren ist der gebürtige Dresdner in der vergangenen Woche völlig überraschend gestorben. „Man hört die Worte, aber kann es nicht glauben“, sagt Katharina Wagner auf Kurier-Anfrage und beschreibt die Vorgänge in der vergangenen Woche aus ihrer Sicht: „Peter war immer unglaublich zuverlässig, deshalb ist es direkt aufgefallen, als er nicht zur Arbeit erschien.“
Eine Ausschreibung erst im neuen Jahr
Sein plötzlicher Tod ist für die Urenkelin Richard Wagners „ein absoluter Alptraum“. 30 Jahre lang war Emmerich nicht nur Pressesprecher, sondern auch ein Vertrauter von Katharina Wagner und ihres verstorbenen Vaters Wolfgang Wagner. Wie wichtig Emmerich für die Bayreuther Festspiele war, zeige sich auch jetzt im Tagesgeschäft: „Peter war auch dramaturgisch an meiner Seite, wenn es zum Beispiel um mediale Gestaltungen ging – bei ihm liefen viele Fäden zusammen“, sagt Katharina Wagner. Am Grünen Hügel habe man jetzt keine andere Möglichkeit, als die Kräfte zu bündeln, denn die Arbeit muss weitergehen. Die Stelle des Pressesprechers bleibe vorerst aber auf alle Fälle offiziell unbesetzt. Auf Nachfrage sagte sie, ab Dienstag, 7. Januar, solle die Stelle ausgeschrieben werden.
Bestürzt zeigte sich auch Nicolaus Richter. Der Verbandsvorsitzende sprach vor seiner Laudatio zur Ernennung Wagners zum Ehrenmitglied über sein „intensives Verhältnis“ zu Emmerich, der immer „gute Ratschläge hatte“ und dessen Tod jetzt ein „herber, schwer zu ersetzender Verlust“ sei.