Ein dem Preisgericht vorgeschaltetes Gremium hat 15 Künstler ausgewählt „und zur Teilnahme aufgefordert“ – auch gegen diese Konkurrenz haben sich Mannstein und Vill, die seit 1998 zusammenarbeiten, wie Maria Vill im Gespräch mit unserer Zeitung sagt, durchsetzen können. Im Mai 2021 habe es „das einstimmige Ergebnis des Preisgerichts gegeben“, sagt Präg. Am Abend der Entscheidung hab man Mannstein informiert, was dem Startschuss für das Projekt gleichgekommen sei.
Seit Jahren im öffentlichen Raum
Mannstein sagt, die beiden Künstler arbeiteten „seit Jahren im öffentlichen Raum“ – aus dem einfachen Grund, „dass wir gerne mit Menschen in Kontakt treten wollen. Deshalb ist es uns auch wichtig, dass es erkennbar ist, um was es geht.“ Auf vielschichtige Art und Weise. Wobei, wie Maria Vill sagt, „die Herangehensweise nicht die ist, dass immer gleich eine Idee vom Himmel fällt“. Es brauche eine tiefe „Recherche, die Auseinandersetzung mit dem Thema, mit der Architektur“ – und natürlich mit dem jeweiligen Inhalt des Gebäudes.
Was bei TAO reichlich komplex ist, wird doch hier am Bayreuther Standort der Kooperation der Uni Bayreuth und Bamberg sowie der Hochschulen Coburg und Hof in den Bereichen Energietechnik und Materialwissenschaften geforscht und gelehrt, wie Anja Chales de Beaulieu sagt.
Kontrapunkt zur horizontalen Architektur
Die feuerroten Riesenhalme aus Edelstahl setzen formal einen „Kontrapunkt zur sehr stark horizontal ausgelegten Architektur“, sagt Vill. Brächten durch die leichte Biegung und die Spitzen sowie die Farbe – „Rot hat hier einfach gefehlt“ – Dynamik rein. Und die Halme lenkten nicht nur das Augenmerk auf die Forschung, die hier in den Bereichen stattfindet, sondern stellten den Bezug her zu Grashalmen, die „man sonst als etwas Kleines, ganz Alltägliches“ wahrnehme, die es aber wert seien, als „ein kleines Wunder der Natur erkannt“ zu werden. Durch die Größe der Skulptur werde markant der Eingang markiert, gleichzeitig bleibe viel Interpretationsspielraum offen, um zu zeigen, wie groß die Rolle der Natur „als Inspiration und Vorbild für Wissenschaft und Forschung“ sei, wie Mannstein es formuliert.
Arbeit überzeugte das Preisgericht
Alles formale und inhaltliche Punkte, die damals das Preisgericht überzeugt hätten, die sich wie im Wind wiegenden Grashalme, die zusammen drei Tonnen auf die Waage bringen, zum Sieger-Objekt zu erklären, wie Präg sagt.