Kulmbacher Kieswäsch Läufer schwitzen für die Demokratie

Verena Maisel, Chiara Hartmann und Carina Wachter (von links) freuen sich, dass sich so viele am Lauf für die Demokratie beteiligt haben. Foto: privat

Mehr als 1200 Kilometer haben die Teilnehmer beim Lauf für die Demokratie rund um die Kulmbacher Kieswäsch zurückgelegt. Die meisten von ihnen zu Fuß, doch es gab auch kreative Einfälle, um ans Ziel zu gelangen.

 
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Laufen für die Demokratie – das war das Motto, unter dem sich am Samstag rund 150 Teilnehmer an der Kieswäsch versammelten. Ziel des Ausrichters, der oberfränkischen Landjugend, war es, 750 Kilometer für die Demokratie zu erlaufen – joggend, spazierend und am Ende sogar paddelnd. „Unser gesetztes Ziel haben wir erreicht und mit gut 500 Kilometern mehr sogar übererfüllt!“, freut sich Chiara Hartmann, Bezirksvorsitzende des Landjugendverbandes. Möglich wurde dies durch die Beteiligung des Laufvereins Mira Benker aus Thurnau, zahlreichen Läufern, radelnden Familien, einer Mitgliedergruppe der Grünen, Teilnehmern einer ukrainischen Deutschlernklasse, Vertretern des landwirtschaftlichen Buchführungsdienstes und natürlich den Mitgliedern der Landjugend. Bei passendem Wetter erliefen die Teilnehmer am Ende gemeinsam 1254 Kilometer.

Gegen 14 Uhr hatten die Teilnehmer schon mehr als 700 Kilometer auf ihren Laufkarten zusammengetragen. Die ausgefallensten Kilometer hat wohl die DLRG gespendet. Sie hat mit sechs Kindern und ihrem Betreuer mit dem Schlauchboot zwei Runden um den See, ergo 42 Kilometer erpaddelt. Der stärkste Läufer, Tim Pistor von „Go4.run“, dem regionalen Kulmbacher Laufkalender, umrundete die Kieswäsch insgesamt 16 Mal und erlief somit 48 Kilometer. Sven aus Bayreuth rannte für die Demokratie 36 Kilometer.

Doch es sei der Landjugend nicht auf Schnelligkeit angekommen, sondern um ein Statement für die Demokratie. Egal ob mit Hund, Kind, als Rentner, Familie, Landjugendmitglied, gehbeeinträchtigt, spazierend, paddelnd oder laufend, jeder Kilometer sei ein Zeichen für die Demokratie. „Die Vielfalt der Teilnehmer, ist genau das, was unsere Demokratie heutzutage braucht“, betont Hartmann. Zahlreiche Passanten hätten sich spontan entschlossen, an dem Lauf teilzunehmen. So auch Bayreuths Landrat Florian Wiedemann. Er umrundete am Vormittag den See. Sein Kollege, der Kulmbacher Landrat Klaus Peter Söllner besuchte die Aktion am Mittag.

Die drei Kilometer umfassende Laufrunde war mit drei Infoständen versehen. Einem zur EU-Wahl, einem zu Menschenrechten und der andere zum Grundgesetz. „Wir haben die Infotafeln mit QR-Codes versehen, denn ein Handy hat heutzutage jeder dabei. Wir wollten wissen, was für unsere Teilnehmender Demokratie bedeutet“, erklärt Ramona Raimund, Sprecherin des Arbeitskreises für Jugend- und Gesellschaftspolitik im Landjugend Bezirksverband Oberfranken, über die inhaltlichen Beiträge. Eine Mutter hat das ausliegende Informationsmaterial zur EU-Wahl für ihre Tochter, einer Erstwählerin, mitgenommen. „Genauso haben wir uns das vorgestellt“, ergänzt sie weiter.

Der Demokratielauf versteht sich auch als Beitrag zur bundesweiten „Hand in Hand“-Aktion. Sie läuft deutschlandweit anlässlich des 75. Geburtstages des Dachverbandes, des Bundes der Deutschen Landjugend. Statt eines üblichen Wettgegners hat sich der Landjugendverband für Wettpartner und einem Miteinander für die Demokratie entschieden. Dank einer Spende des Kulmbacher Landrates Klaus Peter Söllner und des landwirtschaftlichen Buchführungsdienstes sowie einem Teil des Erlöses aus dem Demokratielauf kann die Landjugend 750 Euro an ein Demokratie-förderndes Projekt spenden. Das Organisationsteam hat sich für den Verein „Jung und alt zusammen“, kurz J.A.Z., entschieden.

Mit dem Geld soll der Ausbau regionaler Zweigstellengefördert werden. Wie beim Demokratielauf helfen sich hier generationsübergreifend Menschen. Jeder bringt seine Stärken für eine gesteigerte Lebensqualität ein. Werte, die auch die Landjugend vertrete, betont Chiara Hartmann.

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