Plötzlich war die Angst da
Am 20. März in Werneck war die Stimme am Ende wieder belegt. Buck beschließt, Urlaub zu machen. Die ersten Zweifel beginnen, an ihm zu nagen. Ich hatte Schweißausbrüche und litt an Schlaflosigkeit, erzählt er. Und die Panik, nicht mehr singen zu können, kein Geld mehr verdienen zu können, nahm mehr und mehr überhand. Und dann ging nichts mehr. Angst und Verzweiflung führten zum Zusammenbruch: Die Angst zu versagen, die Angst, dass sich das Glück von mir wendet, hatte mich fest im Griff.
Tief durchstanden
Am 20. April 2010 kommt Wolfgang Buck ins Krankenhaus. Diagnose: Depression. Sechs Wochen bleibt er in der Psychosomatischen Klinik Burgebrach. Eine ganze Weile rührt er keine Gitarre mehr an, ist mit sich und der Welt im Unreinen; und hadert mit seinem Gott an den er doch so fest glaubt. Ich wollte nicht verstehen, warum er mich scheinbar verlassen hatte mich, der ich doch immer für ihn da gewesen bin, sagt Buck. Sein tiefer Glaube, seine Familie, der Zuspruch von Freunden haben ihm geholfen, sagt er. Und die Liebe seiner Frau Elisabeth. Elisabeth Buck war es auch, die ihm dann eine seiner Gitarren in die Klinik gebracht hat. Zuerst griff der Patient Buck nur zögerlich in Saiten. Doch bald hatte die Musik wieder von ihm Besitz ergriffen, half ihm auf dem Weg aus dem dunklen Hamsterrad der Depression zu entfliehen. Ende Mai 2010 wird Buck aus der Klinik entlassen. Aber es soll noch Wochen dauern, bis er wieder auf einer Bühne stehen wird. Und Monate, bis er wieder stabil ist. Die Angst, nicht mehr auftreten zu können, war latent.
Erst seit wenigen Wochen kann Buck wieder vor sein Publikum treten, ohne Panikattacken durchstehen zu müssen. Ich weiß heute, ich muss singen, dann gehts.
Foto: Schwandt