Kommentar: Frieden kaufen

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Die Anwohner am Eichendorffring hoffen auf ein Wunder. Und sie wollen nachhelfen, indem sie die Grundstücke, die von der Stadt für bebauung vorgesehen waren, selber kaufen. Foto: Andreas Harbach Foto: red

Der Vorgang ist mehr als bemerkenswert. Und wohl bislang einmalig in Bayreuth. Eine Eigentümergemeinschaft will der Stadt Grundstücke in ihrer Wohnanlage abkaufen, um zu verhindern, dass diese Grundstücke mit Mehrfamilienhäusern bebaut werden. Sie investieren in totes Kapital. Wenn sie den Grund bekommen – bleibt er Wiese auf Ewigkeit.

 
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Sie wollen damit die Anwohner der Wohnanlage schützen: Weil ihnen durch den Verlust von vielen Hundert Quadratmetern Grün zuvorderst Lebensqualität verloren gehen würde. Weil sie Sorge haben, dass der Parkdruck noch mehr zunehmen würde in einem Quartier, das nicht mit Parkplätzen gesegnet ist.

Die Ausgangslage hat sich für die Bürger nicht geändert

Der Vorgang ist deshalb so besonders, weil er vor allem zeigt, wie die Bayreuther Stadtverwaltung tickt: Vor sieben Jahren waren die Bürger schon einmal Sturm gelaufen gegen die Bebauung der städtischen Grundstücke innerhalb der Wohnanlage. Die Argumente der Bürger haben sich in dieser Zeit nicht geändert. Der Parkdruck in der Birken hat sich in diesen sieben Jahren subjektiv eher verschärft statt verbessert.

Das muss ein Einzelfall bleiben

Grundstückspolitik im Sinne des Bürgers sieht anders aus. Dass sich Anwohner ihre Ruhe und ihren Frieden kaufen wollen, muss ein Einzelfall bleiben in Bayreuth.

eric.waha@nordbayerischer-kurier.de

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