David Harris, Vorsitzender des American Jewish Committee in Washington, nannte Trumps Aussagen "auf schockierende Weise spaltend und unziemlich für den Inhaber des höchsten Amtes". Amerikanische Juden hätten wie alle anderen Amerikaner unterschiedliche politische Haltungen. "Seine Einschätzung ihres Wissens oder ihrer 'Loyalität', basierend auf ihrer Parteipräferenz, ist unpassend, unerwünscht und absolut gefährlich."
In Israel kam Kritik von Oppositionspolitikern. Der jüdische Parlamentsabgeordnete Ofir Cassif von der Vereinigten Arabischen Liste schrieb auf Twitter: "In einer normalen Welt würde ein Präsident, der so über die Juden in seinem Land spricht, vom israelischen Ministerpräsidenten aufs Schärfste verurteilt." Ministerpräsident Benjamin Netanjahu bleibe dagegen selbst im Angesicht von Antisemitismus stumm.
Tamar Sandberg, Abgeordnete der linken Merez-Partei, schrieb auf Twitter, die Loyalität von Juden werde schon seit Generationen angezweifelt. "Heute vereint es das antiliberale Bündnis von Netanjahu, Trump und anderen Spitzenpolitikern."
Dan Shapiro, ehemaliger US-Botschafter in Israel, schrieb auf Twitter zu Trumps Aussagen: "Er ist widerlich, natürlich. Aber das verdient, verspottet zu werden, mehr noch als verurteilt zu werden." Jedes Mal, wenn Trump spreche, erhöhe das den Anteil der jüdischen Wähler der Demokraten.