Gerade weil Kreuzottern früher gnadenlos verfolgt wurden, ist ihr Bestand heute so bedroht, dass sie offiziell unter Schutz gestellt wurden: „Trotzdem sind die Bestände teils stark rückläufig.“ Die Gründe dafür sieht Wölfel vor allem im Verlust der Lebensräume. Obwohl die Staatsforsten begonnen haben, die Lebensräume der Schlangen wiederherzustellen, sind sie in Teilen des Fichtelgebirges, der Fränkischen Schweiz und des Frankenwaldes fast ganz verschwunden. Die Arbeit des Bayreuther Terrarienclubs setzt hier an: „Wir entnehmen mit Erlaubnis der Naturschutzbehörde erwachsene Tiere der Natur und hoffen, dass sie sich bei uns vermehren.“ Das hat den Vorteil, dass man nicht mit importierten Tieren arbeiten muss. Der Kreuzotter-Nachwuchs lebt dann noch ein Jahr in dem Destubener Gehege: „Aufgrund ihrer geringen Größe sind die Kleinen den meisten Angreifern schutzlos ausgeliefert“, sagt Wölfel. Schon Vögel von der Größe einer Amsel verspeisen die Otter-Babys gerne. Wenn sie größer sind, stellen Igel, Fuchs und Dachs den Ottern nach: „Auch Katzen und Wildschweine machen Jagd auf sie.“