Kinderschutzbund-Kongress Die Wucht der digitalen Welt

So verbringen viele Kinder – gerade seit Beginn der Pandemie – ihre Tage: Vor dem Smartphone oder dem Tablet. Inklusive aller Gefahren, die in der digitalen Mediennutzung stecken. Foto: red/red

Nach der lokalen Anlaufstelle folgt der große Kongress. Der Bayreuther Kreisverband des Kinderschutzbunds widmet sich einem wichtigen Thema: „Medienschutz und Medienpädagogik in der digitalen Welt“ heißt die überregional angelegte Veranstaltung, die am 24. März im Evangelischen Zentrum in Bayreuth stattfinden wird.

 
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Bayreuth - Digitale Welt: Chance und Risiko zugleich. Gerade für Kinder und Jugendliche, für die sich – zumindest für viele – ein gewisser Teil des Tages um die Nutzung von Handy, Internet, Online-Spielen dreht. Um die auf die Gefahren, aber auch die Chancen aufmerksam zu machen und denen, die täglich mit dem Thema konfrontiert sind, Hilfestellungen geben zu können, hat der Bayreuther Kinderschutzbund jetzt einen Kongress auf die Beine gestellt – mit Beteiligung aus dem ganzen Bundesgebiet. „Eine Leuchtturm-Veranstaltung“, wie Ingo Knoll sagt, Schatzmeister und Vorstandsmitglied des Bayreuther Kinderschutzbundes.

Das Thema bewegt den Kinderschutzbund schon länger

Das Thema ist eines, das Knoll und den Bayreuther Kreisverband des Kinderschutzbundes schon länger bewegt. Im vergangenen Jahr hat Knoll das Projekt Media für Kids angeschoben, das Anlaufstelle sein soll für Kinder, Jugendliche und Eltern – mit dem sich der Kinderschutzbund als Kompetenzzentrum für Mediennutzung etablieren möchte. Jetzt kommt der Kongress, der am 24. März von 14 bis 19 Uhr im Evangelischen Zentrum – dem ehemaligen Gemeindehaus – in der Richard-Wagner-Straße stattfinden soll. „Wir planen seit vergangenem Jahr im September“, sagt Knoll im Kurier-Gespräch. „Sehr viel Recherchearbeit, um bundesweit entsprechende Anbieter zu finden“ stecke in dem Fachkongress, der sich in erster Linie an Lehrkräfte, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Kitas und in der Jugendhilfe richtet, „weil es sinnvoll ist, die zahllosen Akteure zusammenzubringen und ihnen zu zeigen, welche Angebote regional wie überregional da sind“, wie Knoll sagt. „Sie sind die Zielgruppe des Kongresses, denn sie sind immer wieder mit Situationen konfrontiert, bei denen schlimme Sachen auf den Handys von Kindern auftauchen. Oder die von Jugendlichen erfahren, die nur noch im Zimmer sitzen und daddeln.“

Kinder schützen und Chancen ausschöpfen

Das Ziel: „Die Kinder zu schützen und die Chancen auszuschöpfen, die in der Nutzung des Internets steckt.“ Denn genau das ist die Crux: Die einen kommen von der Nutzung der Angebote im Internet nicht weg, schwimmen in der Welt von TikTok, WhatsApp und Online-Gaming davon, andere sind Cyber-Mobbing, -Texting und -Grooming ebenso ausgesetzt wie einem Welt- und Personenbild, das einem Schein-Ideal aus Instagram folgt. Und wieder andere „werden allein gelassen“, bekommen keine entsprechende – und vor allem notwendige – Förderung für eine sinnvolle Mediennutzung. Auch das sei ein wichtiges Ziel: Schon im Vorschulalter damit beginnen, „mit geeigneten pädagogischen Mitteln an die sinnvolle Nutzung dieser Medien heranzuführen“.

Mit Fachreferenten und Podiumsdiskussion

Nach der lokalen Anlaufstelle des Kinderschutzbunds in Bayreuth sei der Kongress, bei dem fünf Fachreferenten sprechen werden, bei dem es eine Podiumsdiskussion mit lokalen Akteuren geben werde, bevor 18 Aussteller au dem Bundesgebiet sich zu allen Aspekten der digitalen Mediennutzung im Rahmen einer kleinen Fachmesse mit ihren Angeboten präsentieren, „die Kür des Ganzen“, sagt Knoll. „Es soll auch keine einmalige Veranstaltung bleiben, sondern hat das Ziel, die Akteure zu vernetzen – so gut es geht.“

Einzugsgebiet über Oberfranken hinaus

Das Einzugsgebiet des Kongresses, sagt Knoll, erstrecke sich schwerpunktmäßig auf Oberfranken, ziele aber auch auf die angrenzenden Kreise in Sachsen und Thüringen. „Die Veranstaltung richtet sich vor allem an Personen, die sich beruflich oder ehrenamtlich um Kinder und Jugendliche kümmern oder die in verantwortlicher Position in solchen Organisationen tätig sind“, heißt es in einer Mitteilung des Kinderschutzbundes. Deshalb werde auf Wunsch auch eine Fortbildungsbescheinigung ausgestellt.

Wichtiges Thema gerade in der Pandemie beleuchten

Knoll ist bewusst: Angesichts nach wie vor hoher Inzidenzen ist eine solche Veranstaltung nicht ganz einfach in ihrer Umsetzung. Aber: Der Vorlauf war lang, das Ziel ist, „auch wieder ein wenig zur Normalität zurück zu kehren“ – und das wichtige Thema gerade zu Zeiten der Pandemie intensiv zu beleuchten. Um eine sichere Teilnahme zu gewährleisten, sagt Knoll, gelten bei der Veranstaltung – unabhängig von dann geltenden Vorgaben – die Drei-G-Regeln.

Anmeldungen können per Mail unter knoll@kinderschutzbund-bayreuth.de erfolgen.

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