Der Ermittlungsrichter habe in der Akte einen Screenshot mit einem Instagram-Post des Verdächtigen entdeckt, der bereits zweimal seine Mutter angegriffen haben soll: "Tag 15 in der Freiheit, demnächst plane ich weitere Tödliche Verletzungen an irgendwelchen Dummen Randoms, diesmal lasse ich mich nicht erwischen."
Letztlich hatte die Staatsanwaltschaft zwar einen Durchsuchungsbeschluss gegen den 21 Jahre alten Deutsch-Bulgaren erwirkt, der aber vor dem Angriff am 28. Februar nicht mehr umgesetzt worden war. Warum dies nicht geschehen sei, werde noch weiter untersucht. "Wir nehmen den Vorfall zum Anlass, besser werden zu wollen", sagte Bußeé.
Zweifellos werde die geplante elektronische Akte künftig solche Vorgänge beschleunigen. "Die Postlaufzeiten zwischen den Behörden würden entfallen", sagte ein für IT zuständiger Vertreter des Justizministeriums.
Gegen den mutmaßlichen Angreifer war Haftbefehl wegen zweifachen versuchten Mordes erlassen worden. Der Haftbefehl ist inzwischen in einen sogenannten Unterbringungsbefehl umgewandelt worden. Der Verdächtige befindet sich in einer Psychiatrie. Im Laufe der Ermittlungen hatten sich Zweifel an seiner Schuldfähigkeit ergeben. Die beiden Kinder, auf deren Köpfe der Mann eingestochen habe, hätten das Krankenhaus inzwischen verlassen können.