Von den Konkurrenten sollen sich die Kaufhof-Outlets allerdings durch ihre Ausrichtung abheben. «Viele Konkurrenten bedienen eher den Massenmarkt. Wir werden den High-End-Outlet-Markt bedienen», erklärt Storch.
Handelsexperte Martin Fassnacht von der Wirtschaftshochschule WHU warnt allerdings vor einem allzu edlen Ambiente in den Billigshops: «Das darf nicht zu schick aussehen», sagte der Wirtschaftsprofessor. Grundsätzlich sei ein solches Angebot in den Innenstädten jedoch für viele Verbraucher attraktiv, auch wenn die Kleiderschränke längst voll seien.
Vor allem die Jagd nach möglichst nur in geringen Stückzahlen verfügbaren Produkten bekannter Marken gelte unter Experten seit jeher als nahezu sicheres Erfolgsrezept. «Das ist der älteste Marketingtrick der Welt», sagte Fassnacht.
Auch Joachim Stumpf, Geschäftsführer der Münchner Handelsberatung BBE, sieht in Deutschland noch ein großes Potenzial für weitere Outlets. «Der Höhepunkt des Wachstums ist noch nicht erreicht. Die Outlet-Dichte ist in Deutschland noch gering», sagt er.
Ein Vorteil für Kaufhof seien die bereits vorhandenen Warenhausstandorte in den Innenstädten. Der Neubau von Outlets auf der grünen Wiese scheitere dagegen häufig an fehlenden baurechtlichen Genehmigungen. Zusätzliche Umsätze seien durch Outlets jedoch nicht zu erwarten. «Das ist ein reiner Verdrängungswettbewerb. Der Umsatz fehlt woanders», betont Stumpf.
Noch nicht entschieden ist, ob die neuen Kaufhof-Outlets in den Warenhäusern Platz finden, oder als eigene Läden eröffnet werden. Man werde wohl beides ausprobieren, heißt es bei Kaufhof.
Zudem könnte bald ein Ableger des Nobelkaufhauses Saks Fifth Avenue nach Deutschland kommen, kündigt Storch an. Zwar nicht als eigenes Warenhaus, nachgedacht werde jedoch darüber, dafür eine Etage in einem der Flaggschiff-Läden von Kaufhof freizuräumen.
dpa