Das Kirchenschiff ist im Kern romanisch mit einem kleinen spätgotischen Chor im Osten, dem ursprünglichen Altarraum, der heute als Sakristei dient. Die Kapelle wurde im 18. Jahrhundert im Sinne des Barocks umgestaltet. Statt des gotischen Choraltars kam 1723 ein viersäuliger Kanzelaltar des Auerbacher Bildschnitzers Johann Michael Doser in die Kapelle.
Die Geschichte der Kapelle geht zurück bis in das Jahr 1139. In diesem Jahr wurde erstmals eine Kapelle in der Burg „derer von Ahorn“ genannt. 1272 erlosch das Geschlecht und die Herren von Rabenstein übernahmen die Kapelle.
Silbernes Glöcklein im restaurierten Glockenturm
Seit 1390 gilt sie nicht mehr als Burgkapelle, sondern als eigenständiger Sakralbau. Bei der Reformation wurde die römisch-katholische St.-Nikolaus-Kapelle 1566 unter den Rabensteinern evangelisch-lutherisch und gehört heute als Filialkirche zu Kirchahorn.
Eine Besonderheit der Klaussteinkapelle ist auch das silberne Glöcklein in dem restaurierten Glockenturm, der wie seit Jahrhunderte die Gläubigen zu Gebet und Gottesdienst ruft. Dafür ist Marga Neuner zuständig.
Die 77-Jährige ist seit über 50 Jahren als Mesnerin und Kirchenführerin der Klaussteinkapelle tätig. Um in die Kapelle zu gelangen, muss jeder Besucher, erst durch das landwirtschaftliche Anwesen der Familie Neuner spazieren. „Das war schon immer so“, sagt Marga Neuner, die sich auch Dichterin und Buchautorin („Klaussteiner Horizonte“) einen Namen gemacht hat.