Auch in den USA will sich Thunberg für eine bessere Klimapolitik einsetzen. Auf der Pressekonferenz verneinte sie aber die Frage, ob sie die Kraft habe, US-Präsident Donald Trump beim Thema Klima umzustimmen. "Ich sage niemandem, was er zu tun oder zu lassen hat."
Thunberg fliegt nicht, weil bei Flugreisen immense Mengen Treibhausgase ausgestoßen werden. Deshalb hatte sie länger nach einer umweltschonenderen Alternative für die Reise nach Amerika Ausschau gehalten. Ende Juli gab sie bekannt, mit der "Malizia" über den Atlantik reisen zu wollen. Das Boot ist mit Solarpaneelen und Unterwasserturbinen ausgestattet, mit denen der an Bord benötigte Strom erzeugt wird.
Herrmann sagte zu der gemeinsamen Reise: "Uns ist klar, dass nicht jeder auf einer Hightech-Jacht übers Meer segeln kann (...) Aber jeder kann in seinem Garten anfangen, etwas zu ändern. Und mit vielen kleinen Schritten können wir etwas erreichen."
Mit Thunberg und den beiden Profiseglern reisen Thunbergs Vater Svante und der Filmemacher Nathan Grossman, der eine Dokumentation über die Tour plant. Viel Komfort werden sie nicht haben - die "Malizia" ist für Hochseerennen ausgestattet und bietet unter Deck kaum Platz für die Reisenden. Als Toilette dient ein Plastikeimer.
Abertausende vor allem junge Menschen protestieren seit Monaten regelmäßig für mehr Klimaschutz. Auch in Deutschland gehen freitags viele Schüler und Studierende, aber auch Wissenschaftler und andere Anhänger nach dem Vorbild Thunbergs im Rahmen der Fridays-for-Future-Proteste auf die Straße.
Thunberg geht es darum, den weltweiten Ausstoß von Treibhausgasen rapide zu senken, damit der Anstieg der globalen Erdtemperatur noch auf unter 1,5 Grad Celsius begrenzt werden kann. Bis heute hat sich die Temperatur um knapp 1 Grad im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter erhöht. Die Welt müsse auf die Erkenntnisse der Forschung hören und im Kampf gegen die Klimakrise handeln, fordert Thunberg.
Bundesaußenminister Heiko Maas hat der jungen Klimaaktivistin gute Fahrt für ihre Reise über den Atlantik gewünscht. Er würdigte am Mittwoch im kanadischen Toronto, dass sich so viele junge Menschen für den Klimaschutz engagieren. "Es geht um die Zukunft dieser Menschen, die wollen auch etwas noch haben von der Welt, in der sie leben. Und insofern wünsche ich Greta gute Fahrt."