Kabinetts-Umbildung Verliert Huml ihren Job in München?

Jürgen Umlauft
Melanie Huml Foto: picture alliance/dpa/dpa Pool/Matthias Balk

Am Mittwoch wird Ministerpräsident Söder sein umgebautes Kabinett präsentieren. Das könnte Folgen für die Ministerin aus Oberfranken haben.

 
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München - Ministerpräsident Markus Söder (CSU) wird am Mittwoch die mehrfach angekündigte Kabinettsumbildung vornehmen. Das wurde dieser Zeitung aus Landtagskreisen bestätigt. Demnach hat sich Söder mit der Bitte an die parlamentarischen Geschäftsführer der Landtagsfraktionen gewandt, die Tagesordnung für die Plenarsitzung am Mittwoch um den Punkt „Zustimmung zur Berufung und Entlassung von Mitgliedern der Staatsregierung“ zu ergänzen. Dieser soll gleich zu Beginn der Sitzung am frühen Nachmittag aufgerufen werden. Dem Vernehmen nach will Söder seine Personalpläne vorher noch den CSU-Abgeordneten erläutern. Söder selbst hatte bereits im Januar angekündigt, dass er zu gegebener Zeit sein „Team verfeinern“ wolle. Betroffen davon können nur die CSU-Minister in der Koalition sein. Auf die Besetzung der den Freien Wählern zustehenden Regierungsämter hat Söder keinen direkten Einfluss. Von Söder heißt es, dass er grundsätzlich mit den CSU-Kabinettsmitgliedern zufrieden sei, doch gelte es mit Blick auf die Landtagswahl 2023 die „Gesamtaufstellung“ zu überdenken. Ein Kriterium ist demnach die bundesweite Wahrnehmung, nachdem die CSU nicht mehr in der Bundesregierung vertreten ist.

Wie groß der Umbau Söders ausfällt ist offen. Es werden aber nur kleinere Korrekturen erwartet. Aus oberfränkischer Sicht gilt Europaministerin Melanie Huml als Wackelkandidatin. Söder versetzte sie im vergangenen Jahr auf dem Höhepunkt der Zweiten Corona-Welle bereits vom Gesundheitsministerium in die Staatskanzlei. Dort arbeitet Huml seitdem eher unauffällig. Ihr werden zudem Ambitionen auf das Oberbürgermeisteramt in Bamberg nachgesagt. Sollte Huml tatsächlich aus dem Kabinett ausscheiden, wäre Oberfranken aufseiten der CSU in der Staatsregierung voraussichtlich nicht mehr vertreten. Der aus dem Landkreis Forchheim stammende Umweltminister Thorsten Glauber gehört den Freien Wählern an.

Um seinen Posten fürchten muss womöglich auch der aus Unterfranken stammende Innenstaatssekretär Gerhard Eck. Nachdem er kürzlich für den Herbst 2023 sein Ausscheiden aus dem Landtag angekündigt hatte, könnte er in dem von Söder gewünschten Zukunftsteam keinen Platz mehr haben.

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