Justizfußball Bayreuth gewinnt bayerische Meisterschaft

Manfred Scherer
Torwart Tobias Obwandner war der entscheidende Mann im Finale der Justizmeisterschaften Foto: sche/Manfred Scherer

Der Pott bleibt da. Das Bayreuther Team gewinnt die Bayerische Justizfußballmeisterschaft in Neudrossenfeld. Im Finale entscheidet ein Torhüterduell.

 
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Das Siegerteam ist keine Mannschaft. Denn es spielte eine Frau mit – Referendarin Miriam Bloß gab Rechtsverteidigerin. Abwehrchef des Bayreuther Siegerteams war ein alter Oldschdod-Recke aus Bayernligazeiten: Andreas Angerer, im richtigen Leben Strafverteidiger.

Bei den Justizfußballmeisterschaften auf den drei Plätzen des TSV Neudrossenfeld traten 14 Teams aus Bayern an, von Traunstein bis Coburg, von München über Augsburg bis Weiden, Schweinfurth, Bamberg, Würzburg, Aschaffenburg.

Die Meisterschaft, eigentlich regelmäßig ausgetragen, sollte schon 2020 stattfinden, wurde wegen Corona verschoben. So hatten die Bayreuther Amtsrichter Holger Gebhardt, Daniel Götz, der aus Neudrossenfeld stammende Hofer Richter Jochen Götz und Landgerichtsgeschäftsstellenleiter Frank Biller Zeit ein perfekt ablaufendes Turnier zu organisieren, wie Landgerichtspräsident Matthias Burghardt bei der Siegerehrung resümierte.

Als Helfer eingespannt waren viele Justizangehörige – Carsten Katholing, der Chef der Wachtmeisterei im Bayreuther Justizpalast gab den Stadionsprecher, Protokollführerin Melanie Zugehör kümmerte sich um den Ergebnisdienst, Richterin Katharina Roggenbrod bereitete die Siegerurkunden vor.

Die Spiele, jeweils über 15 Minuten blieben verletzungsfrei, wenngleich durchaus mal ein Schmerzensschrei über die TSV Anlage hallte. Doch die Schiedrichter, alle Justizangehörige, hatten keine Mühe mit Richterkollegen, die sich ihrem Urteil beugen mussten.

Das Finale sollte Amtsrichterin Lena Hager leiten, sie war als Schiedsrichterin schon in der zweiten Frauenbundesliga im Einsatz. In diesem Finale standen die Teams Bayreuth I und die Kollegen aus Coburg. Hier erzielte Wachtmeisteranwärter Tobias Wittenbeck das 1 : 0 für die Bayreuther.

Wittenbeck hatte schon im Halbfinale das goldene Tor gegen Nürnberg erzielt. Dann schlug die Stunde zweier Helden. Dem Bayreuther Tormann Tobias Obwandner, tätig in einer Rechtsanwaltskanzlei, verunglückte ein Abschlag, der den Coburgern Ausgleich ermöglichte. Das Elfmeterschießen musste entscheiden.

Hier zeigte sich der Coburger Hüter Fabian Bayer, Rechtspfleger beim Landgericht, in derselben bestechenden Form wie der Bayreuther Fänger Obwandner. Beide wehrten, wie schon in engen Spielen zuvor, viele Strafstöße ab.

Nur: Obwandner traf gegen Bayer, Bayer traf gegen Obwandner nicht. So konnte Hauptorganisator Holger Gebhardt zusammen mit Miriam Bloß den Siegerpokal in Empfang nehmen, überreicht vom Landgerichtspräsidenten Burghardt und vom Amtschef des Justizministeriums Frank Arloth.

Die Verköstigung am Sportgelände übernahm der TSV – der Erlös ist für die Vereinsjugend.

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