Insolvenz bald beendet? W. Schillig: Neues Lebenszeichen aus Frohnlach

Hat das Erbe des 2013 verstorbenen Firmengründers Willi Schillig (Bild) eine Zukunft? Die Insolvenz könnte bald beendet sein. Foto: Hans Blischke/NP-Archiv

Die in der Insolvenz befindlichen Polstermöbelwerke W. Schillig in Ebersdorf bei Coburg haben ein neues Lebenszeichen gesendet: Bis Mai will das Traditionsunternehmen raus aus der Misere. Und es gibt weitere Zeichen der Hoffnung.

 
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Die Gläubigerversammlung habe mit einstimmigem Votum dem Insolvenzplan im Eigenverwaltungsverfahren zugestimmt, heißt es in einer Pressemitteilung des Unternehmens. Demnach wird bis Ende März „eine garantierte Quote“ gezahlt und das Insolvenzverfahren „spätestens im Mai 2024“ beendet. Damit sei der Weg zur Fortführung des Polstermöbelherstellers geebnet. „Es ist uns in einer gemeinsamen Kraftanstrengung gelungen, ein Traditionsunternehmen zu retten“, wird Sanierungsgeschäftsführer Ole Brauer von der Rechtsanwaltsgesellschaft Anchor zitiert. Mit einem nachhaltigen Sanierungskonzept soll ihm zufolge der Geschäftsbetrieb stabilisiert werden. Die Gesellschafter hätten mit erheblichen Mitteln geholfen und dem Insolvenzplan auch zugestimmt. In den vergangenen Monaten seien gezielte Sanierungsmaßnahmen eingeleitet und umgesetzt, zudem viele interne Projekte und Prozesse optimiert worden.

Auch CEO Erik Stammberger – Enkel des verstorbenen Firmengründers Willi Schillig – betont, heute blicke W. Schillig optimistisch in die Zukunft. „Unser Motto lautet ‚Back to the roots’! Wir konzentrieren uns mehr denn je auf das, was wir wirklich gut können und worauf wir uns spezialisiert haben.“ Komfort und Wohlfühlfunktionen hätten oberste Priorität, „The World of Comfort“ sei das Zuhause des Unternehmens. Dem Geschäftsführer zufolge greifen die Umstrukturierungsmaßnahmen bereits. Auch entwickle sich das Unternehmen besser als in den Planzahlen erwartet. „Neben personellen und strukturellen Veränderungen wird noch konsequenter an Zielen wie Lieferzuverlässigkeit, Qualität und Service gearbeitet“, kündigt Stammberger an.

Die 1949 gegründeten Willi Schillig Polstermöbelwerke hatten am 12. Mai 2023 einen Eigenverwaltungsverfahren beantragt. Rechtsanwalt Joachim Exner von der Kanzlei Dr. Beck und Partner wurde zum Sachwalter bestellt. Die Eröffnung des Insolvenzverfahrens erfolgte am 1. August des vergangenen Jahres. Im Zuge der Restrukturierungsmaßnahmen können 120 der 225 Arbeitsplätze des Unternehmens erhalten werden.

Die Erfolgsgeschichte der Willi Schillig Polstermöbelwerke begann 1949 als kleine Korbmacherei. Heute zählt das Familienunternehmen – mittlerweile in der dritten Generation – zu den führenden, international agierenden Polstermöbelunternehmen mit Stammsitz im Ebersdorfer Gemeindeteil Frohnlach.

Die Traditionsfirma lässt an verschiedenen Standorten Sofas, Liegen und Sessel mit Komfortanspruch produzieren.

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