Was tun gegen den schlechten Ruf der Physik
Überhaupt haben sich die Bayreuther Nachwuchs-Forscher in kurzer Zeit einen beachtlichen Ruf erarbeitet, sagt Professor Walter Zimmermann, der Gründer des Schülerlabors. "Wir haben das 2014 sehr improvisierend begonnen, aber schon mehrere nationale Preise gewonnen." Und seitdem die halbe Nachwuchs-Nationalmannschaft gestellt.
Zimmermanns Lehrstuhl ist Teil der deutschlandweiten Initiative, die mit dem Physikwettbewerb den Nachwuchs fördern will. "Das Schülerlabor ersetzt keine Schule", sagt Zimmermann. "Das ist nicht das Ziel. Es geht um eine kleine Gruppe von Schülern, die neugierig und begeistert sind." Und die bestenfalls ihre Klassenkameraden mit ihrer Begeisterung anstecke.
"Das lernt man an der Schule nie"
Damit es dazu kommt, ist ein begeisterter Lehrer wichtig, weiß Jonas Landgraf aus eigener Erfahrung. Sein Physiklehrer am Augustinus-Gymnasium in Weiden war daran schuld, dass sein Hassfach zur Leidenschaft wurde. "Klaus Märker unterrichtet super, für schlechte wie für gute Schüler, und ist ein absoluter Fachmann", sagt Jonas Landgraf. "Ich wollte ihm nacheifern." Sein Lehrer habe ihn gefördert, ihn in der 9. Klasse auf das Frühstudium an der Uni Bayreuth gebracht.
2014 kam er in das neue Physik-Schülerlabor, das Simeon Völkel leitete. Völkel war schon als Schüler Nachwuchs-Student an der Uni und wurde Bundessieger im Schülerwettbewerb "Jugend forscht" - und ging wie Eller und Landgraf ebenfalls aufs Augustinus-Gymnasium in Weiden. Mittlerweile schreibt er an seiner Doktorarbeit. Deshalb betreuen die beiden jetzt das Schülerlabor. "Ich habe hier Dinge gelernt, die lernt man an der Schule nie", sagt Landgraf. "Das will ich zurückgeben."
Der Prof hilft weiter
"Es macht Spaß, ihnen etwas beizubringen", sagt Fabian Eller. Meist bringen die Jugendlichen Ideen mit. Kommen sie nicht weiter, fragen sie die Betreuer. Und wenn die nicht weiterwissen, können sie zu einem Prof gehen. Für ihre Experimente können sie Geräte benutzen, die es an der Schule nicht gibt.
"Man kann sich tief einarbeiten, muss Argumente abwägen", sagt Eller. Denn bei dem Wettbewerb verteidigt man seine Idee nicht nur verteidigen, sondern diskutiert auch, wie man die Lösungen der anderen verbessert. Dafür verbringen die Schüler in ihrer Freizeit in der Regel zehn Stunden pro Woche an der Uni, in der heißen Phase vor dem Wettbewerb auch mal 60 Stunden.
Info: Bayreuth ist neben Bamberg, Hof und Coburg einer der Standorte des Schülerforschungszentrums Oberfranken, das regelmäßig Angebote an Schüler macht. Das Physik-Schülerlabor ist Teil des Bayreuther SFZ.
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