Gastronomie hat Nachwuchssorgen
Generell sei es notwendig, mehr in den Nachwuchs zu investieren, so Inga Schneider. Denn die Abbrecherquote bei Ausbildungen im Hotel- und Gaststättengewerbe in Bayern liege deutlich über dem Durchschnitt anderer Branchen. „Die Gründe dafür, die Ausbildung an den Nagel zu hängen, sind unterschiedlich: Die Azubis begreifen schnell, dass sie noch arbeiten müssen, wenn andere längst frei haben. Dazu kommt, dass das Klima zum Beispiel in den Küchen oft rau ist. Da hilft es auch nicht, wenn Gäste mit dem Trinkgeld quasi ein Trostpflaster kleben“, sagt die Gewerkschafterin.
Das Trinkgeld sei ein beliebtes Argument von Arbeitgebern, die sich gegen faire Löhne stemmten. „Viele Chefs in der Gastro-Branche machen einen weiten Bogen um den Tariflohn. Wer in so einem ‚Niedriglohn-Haus‘ arbeitet, dem kann man nur sagen: Job-Wechsel – Tariflohn lohnt sich immer“, sagt Schneider. Denn eines sei klar: „Die Branche wird auch im Kreis Kulmbach weiter Konjunktur haben – und gute Leute brauchen. Denn der Trend zum Reisen wird nicht abreißen“, betont die Gewerkschaftssekretärin der NGG Oberfranken. red