MÜNCHEN/BAYREUTH.

Für andere ist die Denkmalschutzmedaille die Auszeichnung für ein Lebenswerk. Die Rettung eines Gebäudes - der Lebensinhalt. Für Gothart ist es ein Etappenziel. Auf dem Weg, für Bayreuth etwas zu schaffen. Bayreuth, der Stadt, in der jüdisches Leben über Jahrhunderte hohen Stellenwert hatte, etwas zurück zu geben. Jüdischem Leben mehr Raum und Möglichkeit zur Begegnung zu geben. Reden über sich selbst, das mag Felix Gothart gar nicht. Obwohl er so viel zu sagen hat und so einfühlsam wie detailreich die Besonderheiten des Judentums erklärt, die Verknüpfungen der jüdischen und nicht-jüdischen Gesellschaft in Bayreuth kennt wie kaum ein Zweiter. Gothart, der in der Lisztstraße als Kind von Riwka und Josef Gothart auf die Welt gekommen ist. "In einer Praxis mit Belegbetten." Wann? "Nicht so wichtig." Der in der Von-Römer-Straße aufgewachsen ist. "A echter Bareider", wie er sagt. Mitte 50 dürfte es gut treffen. Man kennt sich schließlich in Bayreuth. Und Felix Gothart, der sich gerne im Hintergrund hält und lässig die Baseball-Cap statt der Kippah trägt, ist eine Figur in Bayreuth. Seit Jahrzehnten.