Historisches Museum Die Eremitage - Fitnessprogramm für die Seele

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Das Modell der Orangerie gewährt auf der Rückseite einen Einblick in die Wohnräume des Schlosses in der Eremitage. Foto: Ute Eschenbacher Quelle: Unbekannt

BAYREUTH. Eine Sonderausstellung rund um das Alte Schloss in der Eremitage Bayreuth zeigt derzeit das Historische Museum in Bayreuth. Die Schau trägt den Titel: „Ich bin allein, wenn ich vergnügt sein will“.

 
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Vor 300 Jahren wurde das Alte Schloss in der Eremitage Bayreuth mit einem großen Fest eingeweiht. Die Sommerausstellung im Historischen Museum erinnert aus diesem Anlass an die Geschichte der prächtigen Parkanlage.

Die Eremitage wurde Markgräfin Wilhelmine von ihrem Mann Friedrich 1735 zum Geburtstag geschenkt, wie Oberbürgermeisterin Brigitte Merk-Erbe zur Eröffnung der Ausstellung am Donnerstag erklärte. Die höfische Einsiedelei diente ihr als privater Rückzugsort, an dem sie Zeit und Muse für ihre Musik und ihre Schriften gefunden habe.

Bevor sie den Eremitenhof jedoch bezog, ließ Wilhelmine ihn aufwendig umgestalten. Nach ihrem Tod 1758 seien immer wieder größere und kleinere Renovierungen der Gebäude und der Parkanlage notwendig geworden. "Die Eremitage und das Alte Schloss strahlen jetzt wieder im neuen Glanz der alten Zeiten", sagte Merk-Erbe, die sich für die Sonderausstellung die gebührende Resonanz wünschte.

Museumsleiterin Martina Ruppert ging auf die Wirkung der Natur auf die Seele ein. Bereits in früheren Zeiten sei erkannt worden, dass Gärten, Wiesen und Wälder die Sinne beruhigen und entspannen. Alleine werde die Natur am Intensivsten erlebt, getreu dem Ausspruch: "Ich bin alleine, wenn ich vergnügt sein will."

Die Zeit des Barock habe gleichermaßen die Lust am Leben zelebriert wie auch an die Vergänglichkeit alles Irdischen erinnert. Sie dankte dem Stadtarchiv, dem Bauhof, dem Stadtgartenamt und der Schlösserverwaltung für die Hilfe bei der Vorbereitung der Ausstellung. "Genießen sie unser inszeniertes Fitnessprogramm für die Seele."

In zwei Räumen erinnern Gemälde, Fotografien, Pläne, Radierungen und Kupferstiche an die Geschichte und die Entwicklung der Parkanlage. Hofgärtner August Oertel und seine Frau Elisabeth sind genauso zu sehen wie Prinzessin Sophie Wilhelmine, die Schwester des Markgrafen, als Schäferin. Es sind zugleich steinerne Zeugnisse aus den Gärten zu sehen.

Liebevoll schuf George Steingraeber ein bemaltes Modell der Orangerie aus Holz, Pappen, Wolle und Sand. Auf der Rückseite wird dem Betrachter ein Blick in die Räume des Markgrafenpaares gewährt. Nur einer entspringt allein der Phantasie des Modellbauers – das weiß-blaue Kachelzimmer.


Info: Ausstellungsdauer: Bis zum 22. September, Führungen am 15. August und am 22. September, jeweils um 15 Uhr.

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