Worum geht es im Detail bei dem Streit? Anders als in Bischofsgrün, wo die große Schanze im Wesentlichen aus Holz ist, wurde in Warmensteinach eine Betonkonstruktion gebaut. Der Rohbau der Firma Dietz wurde nicht abgenommen, weil er aus Sicht des Zweckverbandes nicht 100-prozentig den Plänen entspricht beziehungsweise Mängel hat. Deswegen wurde auch ein Teil der vereinbarten Summe einbehalten.
Nicht wie geplant gebaut
Konkret geht es um den Anlauf, der Wellen haben soll bis zu einer Differenz von 15 Zentimetern, so dass keine Anlaufspur aufzubringen wäre. Und der Schanzentisch soll neun Zentimeter zu tief sein. Komplizierter wird der Streit dadurch, dass die Firma den Bau gekündigt hat, weil er mehr als drei Monate unterbrochen wurde. Prinzipiell kann sie das nach der "Verdingsordnung Bau" (VOB) tun. Andererseits hatte die Baununterbrechung triftige Gründe, nämlich einen frühen Wintereinbruch. Auch diese Frage muss juristisch geklärt werden. Schließlich und endlich muss von einem Statiker geklärt werden, ob die erwähnten Mängel mit einfachen Mittel - teilweises Aufbetonieren, teilweises Abschleifen - behoben werden können.
Die Verzögerung mit derzeit offenem Ende hat auch gravierende Folgen für den Skispringernachwuchs am Ochsenkopf. Die 45-Meter-Schanze von Warmensteinach hat ihren festen Platz im Trainingssystem der "ansteigenden Schanzenlängen". Die jungen Springer müssen nun teils weite Fahrten zum Training an anderen Schanzenstandorten auf sich nehmen.
Die Geschichte wiederholt sich
Schließlich und endlich wiederholt sich am Ochsenkopf die Geschichte: Auch der Neubau der großen Schanze vor mehr als zehn Jahren in Bischofsgrün war von Pech, Pannen und einem Gerichtsverfahren begleitet. Die Verzögerung hier: fünf Jahre.