Grunauer Bürgerfest Es lebe der Zusammenhalt

Ingrid Schumacher und Wilfried Laudel (von links) gehörten ebenso wie Hildegard und Ludger Volbert sowie Hans Knauer (von rechts) zu denen, die das Grunauer Bürgerfest organisiert haben. Sie übergaben jetzt den Erlös des letzten Bürgerfestes an die Pfarrer Christian Aschoff (Dritter von links), Diakon Roland Hupppmann und Axel Sachs vom Seniorenkreis. Foto: Eric Waha/Eric Waha

Was für eine nette Geste: Das, was vom letzten Grunauer Bürgerfest übrig blieb, macht jetzt als Spende zwei Grunauer Senioren-Kreise glücklich. Fast 30 Jahre später wird der Rest des Geldes aufgeteilt.

 
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Die Erinnerungen sind sofort wieder wach bei denen, die vor 40 Jahren schon dabei waren. „Das war doch so ein altes Armeezelt“, sagt Ingrid Schumacher, das damals in Grunau bereitgestellt war, um vor eventuellem Regen zu schützen. Ja, sagt Hildegard Volbert, erinnert sich auch noch an denjenigen, der es organisiert hatte – und der dann sogar Musik gespielt hat. Es war ein Fest von Grunauern für Grunauer, das sich über die wenigen Jahre seines Bestehens „zu einem Geheimtipp entwickelt hat“, wie Ludger Volbert sagt. Jetzt soll das Fest von einst denen eine Freude machen, die mit den Organisatoren von einst älter geworden sind. Die Organisatoren übergeben am Freitag zwei symbolische Schecks für die Seniorenarbeit der beiden Kirchen – der evangelischen Magdalenenkirche und der katholischen Kirche St. Benedikt. Beide auch in den 90er Jahren gebaut.

Von Haus zu Haus, um alle einzuladen

Hildegard Volbert sagt, man habe damals gedacht, „dass man die Leute zusammenbringen müsste“ in Grunau, dem kleinen neuen Stadtteil, der in den 70er Jahren nach und nach zwischen Aichig und Gut Grunau – wo der damalige Oberbürgermeister Hand Walter Wild lebte – gewachsen ist. Die Volberts, die „aus dem Norden gekommen sind“, wie sie sagt, gehörten mit zu den ersten, die hier bauten. „Die Kinder kannten sich alle, die Eltern nicht. Aber nach dem ersten Fest waren alle per du.“ Man habe sich zusammengetan, habe das Fest organisiert, sei dann „von Haus zu Haus gegangen, um alle einzuladen“, sagt Hildegard Volbert bei der Spendenübergabe im Hof von St. Benedikt.

Bürgerfeste mit einem eigenen Krug

1981 war das erste Fest, 1993 das letzte, zehn Grunauer Bürgerfeste, sogar mit eigenem Bierkrug, habe man feiern können. Das Geld für Bier und Bratwürste hatten die Volberts vorgestreckt, „wir wussten ja gar nicht, ob das ein Erfolg wird“, sagt sie. Aber: Nicht nur der Erfolg stellte sich ein, sondern das Bürgerfest wurde zu einer Art „Geheimtipp jedes Jahr am dritten Wochenende im Juli – mit Abstand zum Bayreuther Bürgerfest und eine Woche vor den Festspielen, mit denen wir ja nicht konkurrieren wollten“, wie Ludger Volbert sagt. Irgendwann sei dann schließlich – neben den Grunauern und deren Gästen – „der halbe Stadtrat hier gesessen“, weil es so schön war.

Sparsames Wirtschaften für einen Grundstock

Durch sparsames Wirtschaften habe man immer ein bisschen Geld zur Seite schaffen und fürs nächste Fest aufheben können. Und da seit 1993 kein Fest mehr stattfand, wurde aus dem Grundstock in D-Mark von jetzt eine Spende in je 1000 Euro für die beiden Kichen. Jeweils wieder mit dem Ziel, die Menschen zusammenzubringen und ihnen eine Freude zu machen. Die Senioren von St. Benedikt sollen, wie Axel Sachs sagt, mit einem Weihnachtsgeschenk bedacht werden. Außerdem wolle man es als Grundstock für Ausflüge verwenden, sagt Diakon Roland Huppmann. Christian Aschoff, der evangelische Pfarrer von St. Johannis, der auch für die Magdalenenkirche in Grunau zuständig ist, will es ebenfalls zweckgebunden für die Seniorenarbeit einsetzen.

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