Die Bayreuther Grünen haben einen neuen Kreisvorstand gewählt. Landtagskandidat Tim Pargent stellte dabei sein Wahlprogramm vor. Und er wünscht sich, dass Jugendliche ab 14 Jahren wählen dürfen.
Landtagsvizepräsidentin Ulrike Gote und Tim Pargent bleiben Kreisvorsitzende. Gote ist Mitglied im Fraktionsvorstand und Sprecherin der Grünen im Landtag für Medien, Religion und Recht. Die erfahrene Landtagsabgeordnete wird bei den Landtagswahlen 2018 nicht mehr kandidieren. Sie plant, ins Europaparlament zu wechseln.
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Beerben will sie als Landtagsnachfolger Tim Pargent, einer von derzeit fünf Grünen-Vertretern im Bayreuther Stadtrat. Pargent ist Bayreuther, hat in Bayreuth studiert und ist erst 24 Jahre alt. Dennoch ist er bereits seit vielen Jahren politisch engagiert: Bezirksschülersprecher, Vertreter im Jugendparlament und Studierendenparlament, ab 2010 Mitglied der Grünen Jugend und dann der Grünen, deren Kreisvorsitzender er seit 2012 ist.
Pargent rechnet sich gute Chancen für den Landtagswahlkampf aus: „Wir werden zeigen, wie wir uns um die Zukunftsthemen kümmern, die uns und die nachkommenden Generationen direkt und dramatisch betreffen." Bayern müsse auf Landesebene alles tun, um die Erderhitzung zu bremsen und die Landwirtschaft auf ökologische Wirtschaftsweise umzustellen. "Artenschwund, Bienensterben und der ungebremste Flächenfraß lassen ein Zuwarten nicht zu", sagt Pargent, der Direktkandidat für den Landtag im Stimmkreis 403 ist und oberfrankenweit LIstenplatz 2 inne hat. Wenn die oberfränkischen Grünen mehr als einen Abgeordneten in den Landtag bekommen würden - was noch nie der Fall war -, könnte es Pargent schaffen. Im Wahlkampf wird er sich für mehr Ökologie, weniger Gewerbeflächen und die Jugend einsetzen.
Um das politische Interesse von Jugendlichen zu fördern, will Pargent einen Änderungsantrag zum Wahlprogramm einreichen. Denn er wünscht sich ein Wahlrecht, das ab 14 Jahren greift. Die Grünen wollten die Wahlberechtigung auf 16 Jahre senken. "Entwicklungspsychologen gehen davon aus, das die Urteilsfähigkeit in diesem Alter ausgeprägt genug ist, um zu wählen", sagt Pargent. "14 Jahre ist eine interessante Grenze. Ab da ist man zum Beispiel straf- und religionsmündig und beschränkt geschäftsfähig." Einige Bundesländer hätten das Wahlalter bei Kommunalwahlen bereits gesenkt, erläutert Pargent im Gespräch mit dem Kurier. Er setzt sich aber nur für ein früheres aktives Wahlalter ein. Eine Kandidatur für ein politisches Amt solle weiterhin erst ab 18 Jahren möglich sein.
Unter dem Titel „Mit uns die Zukunft“ hatten die Spitzenkandidaten zur Landtagswahl, die Landtagsabgeordneten Katharina Schulze und Ludwig Hartmann im März das Landtagswahlprogramm vorgestellt. Auf der Landesdelegiertenkonferenz am kommenden Wochenende, 5. und 6. Mai in Hirschaid wird es beraten und beschlossen.
"Der Kreisverband kann auf zwei sehr erfolgreiche Jahre mit zahlreichen Veranstaltungen im Rahmen des Bundestagswahlkampfes zurückblicken", teilte Ulrike Gote mit, seit 1998 Bayreuther Grünen-Landtagsabgeordnete. Sie berichtete bei der Kreisversammlung von Aktionen für das Volksbegehren gegen Flächenfraß, „Betonflut eindämmen“ und das Engagement gegen Rechtsextremismus und Rechtspopulismus.
Die Mitgliederzahl sei erfreulicherweise auf 70 gestiegen. Die Gründung der Grünen Jugend Bayreuth am 21. April lasse die Bayreuther Grünen motiviert in die Zukunft blicken. Neben Ulrike Gote und Stadtrat Tim Pargent gehört Lukas Büttcher weiterhin dem Vorstand an. Neu gewählt wurden Marlis Friedl und Sabrina Haugg. Marlis Friedl löst als neue Kassierin Stadträtin Sabine Steininger ab, die zwölf Jahre lang die grüne Kasse geführt hat.
