Russ, der Treue, war gestorben, Richard Wagner untröstlich – und nicht zum Diskutieren aufgelegt. Als ein Geistlicher von Wagners Absicht erfuhr, den Hund im Garten von Wahnfried zu bestatten, und sich echauffierte, entgegnete Wagner: „Warum sollte ein Mann im Jenseits auf seinen treuen Begleiter verzichten? Wenn man behauptet, dass Tiere aus dem Nichts geschaffen werden und nach dem Tod wieder im Nichts versinken, während Menschen, die ebenfalls aus dem Nichts kommen, nach ihrem Tode als unsterbliche Seele weiterleben, dann ist das so absurd, dass es meinem gesunden Menschenverstand widerspricht.“ Wagner mochte Tiere. Hunde vor allem. Er wandte sich gegen Tierexperimente, überhaupt gegen Grausamkeit Tieren gegenüber. Und wie in seinem Leben begegnet einem auch in seinem Werk eine ganze Menagerie von Tieren. Manche haben sich auch erst im Nachhinein hineingemogelt. Wagner und das Tier – eine kurze, selbstverständlich unvollständige Betrachtung.