Globales Zeichen gegen Energie-Verschwendung "Earth Hour": Licht aus in Bayreuth

Von Florian Zinnecker

Eine Stunde ohne Licht: Im Rahmen der internationalen „Earth Hour" schaltete Bayreuth sechzig Minuten lang das Licht an seinen Sehenswürdigkeiten aus. Die Aktion soll ein Zeichen gegen die Energieverschwendung sein – einen messbaren Effekt hat sie nicht.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Der Unterschied, das sind 2500 Kilowattstunden. So viel Energie verbraucht die Beleuchtung der fünf schönsten Gebäuden Bayreuths an einem Samstagabend zwischen 20.30 Uhr und 21.30 Uhr normalerweise. Nicht besonders viel im Verhältnis zu den Mengen, die die Stadt sonst so verbraucht.

Aber es ist ungefähr die Menge, mit der ein Drei-Personen-Haushalt ungefähr ein Jahr lang über die Runden kommt – mit Waschmaschine, Gefriertruhe, und natürlich auch Licht.

Diesen Samstag schaltete die Stadt darum für eine Stunde das Licht aus: am Markgräflichen Opernhaus, an der Stadtkirche, an der Schlosskirche, an den Gontardhäusern oberhalb der Schlossterrassen und am Festspielhaus.

Der Anlass: Rund 150 andere Städte in Deutschland schalteten an ihren Sehenswürdigkeiten auch das Licht aus – am Brandenburger Tor, dem Kölner Dom und Schloss Neuschwanstein. „Earth Hour" nannte sich die Initiative, mehr als 150 Länder waren beteiligt. „Ein guter Anlass, darüber nachzudenken, wie wir mit dem kostbaren Gut Energie umgehen", sagt Stadtwerke-Chef Jürgen Bayer.

Auf der Stromverbrauchskurve macht sich die Earth Hour aber kaum bemerkbar. „Wir merken davon gar nichts", sagt Bayer – selbst dann nicht, wenn tatsächlich alle Bayreuther um 20.30 Uhr auf den Lichtschalter gedrückt hätten. „Der Anteil für Beleuchtung am Gesamtstromverbrauch ist sehr gering – überlegen Sie nur mal, wie viele Geräte bei Ihnen zu Hause einfach rund um die Uhr durchlaufen." Und der Anteil wird – durch Energiesparlampen und LED-Technik – immer kleiner.

Um 20.30 Uhr also drückte ein Mitarbeiter in der Netzleitstelle der Bayreuther Energie- und Wasserversorgungsgesellschaft an der Birkenstraße auf den Knopf, und das Licht war aus. Eine Stunde später drückte er wieder. Und das Licht war wieder an.

Noch wirkungsvoller wäre es gewesen, nicht nur die Strahler an den Sehenswürdigkeiten, sondern auch die Straßenbeleuchtung auszuschalten, weiß Bayer. Um zu begreifen, wie dunkel es nachts wirklich ist. Aber: „Das geht natürlich nicht." Wegen der Verkehrssicherungspflicht. Um 23 Uhr ging das Licht dann wieder aus. Diesmal nicht als Zeichen, sondern wie jeden Abend. Automatisch.

Bilder