Gift-Spinne lebend übergeben

Update 17:40 Uhr: Das Telefon von Feuerwehrsprecher Lucas Lauterbach steht nicht still. Viele Medienvertreter, viele Fragen. Mit Informationen zum Spinnen-Experten wollten Polizei und Feuerwehr sich am Vormittag nicht genau äußern, um den Fachmann vor allzu neugierig Anrufen zu schützen. Aber da Harry Wölfel via Facebook sehr "progressiv" nach vorne prescht, sagt Lucas Lauterbach, kann nun auch er konkreter werden: Feuerwehr und Polizei verständigten den Spinnen-Fachmann, der sich um Thekla kümmerte. Es wusste also sowohl Feuerwehr, als auch Polizei Bescheid, wer die Spinne hat.

Update 16:06 Uhr: Die Feuerwehr hat sie nicht. Die Polizei auch nicht. Wo ist Thekla? Wer ist Thekla? "Wegen des Aussehens vermuten wir eine Bananenspinne", sagt Feuerwehr-Pressesprecher Lucas Lauterbach. Genau wisse man es nicht. Die Feuerwehrmänner bekämen eine gewisse Basisausbildung, was die Tierrettung angeht, "aber wir sind natürlich keine Fachmänner."

Nach der "Rettung" der Spinne wurde diese an die Polizei übergeben. Davon wissen die Beamten der Dienststelle Bayreuth-Stadt nichts. Dafür seien sie auch nicht zuständig, sagt Polizeisprecher Peter Müller. "Die Feuerwehr hat die Spinne ja auch gefangen." Nach mehrmaliger Nachfrage bei Feuerwehr und Polizei ist die Spinne "in Absprache von Feuerwehr und Polizei einem Experten lebend übergeben worden".

Auf Facebook hat sich der Experte gemeldet - und noch viel mehr: Es sei keine Bananenspinne und die gefundene sei auch nicht aggressiv, schreibt Harry Wölfel vom Terrarienclub Bayreuth. "Ich hab das schöne – und sehr ruhige – Tierchen hier und es handelt sich meiner Meinung nach um ein Weibchen der Riesenkrabbenspinne." Thekla lebt. Es geht ihr gut.

Update 13:27 Uhr: Nach ersten Erkenntnissen soll es sich um eine brasilianische Bananenspinne gehandelt haben.

Am Samstag gegen 12 Uhr wurde die Feuerwehr Bayreuth zu einem Einsatz in die Friedrich-von-Schiller-Straße gerufen: Dort fanden Mitarbeiter im Lagerbereich eines Supermarktes eine große Spinne zwischen mehreren Obst und Gemüsekisten. Aus Sicherheitsgründen verständigten diese die Feuerwehr.

Die Einsatzkräfte fanden zwischen Bananenkisten eine zirka zehn Zentimeter große Spinne. Nach ersten Erkenntnissen handelte es sich dabei um eine hochgiftige und als sehr aggressiv eingestufte Spinnenart. Die Wehrmänner konnten das Tier mit geeigneten Fangutensilien binnen kürzester Zeit in einem geschlossenes Transportbehältnis fangen.

Zur Sicherheit wurden die umgebenden Kisten ebenfalls durchsucht. Die weitere Suche verlief ergebnislos. Nach rund einer halben Stunde konnten die Räumlichkeiten dem Eigentümer übergeben werden. Die Spinne wurde in Absprache mit der Polizei einer Fachkraft übergeben.

red/cd