Gesetzesänderung Ludwig fürchtet den „Heiz-Hammer“

  Foto: picture alliance/dpa/dpa-tmn/Christin Klose

Der Landtagsabgeordnete Rainer Ludwig kritisiert die Pläne der Ampel, den Neubau von Holzheizungen zu verbieten. Besonders mit den Grünen geht er dabei hart ins Gericht.

 
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Nachdem im vergangenen Jahr bereits die EU plante, Holz als Energieträger zu verbieten, nimmt nun die Bundesregierung Holz erneut ins Fadenkreuz. Die Novelle des Gebäude-Energie-Gesetz soll den Neubau von Hackschnitzel-, Scheitholz- und Pelletheizungen verbieten. Der Landtagsabgeordnete Rainer Ludwig nimmt dies zum Anlass, um die Pläne scharf zu kritisieren.

„Das ist ein Schlag ins Gesicht für 500 000 Waldbesitzerfamilien – insbesondere den Waldbauern in unserer Region, die den Naturraum Frankenwald erhalten und pflegen.“ Gerade im Landkreis Kulmbach sehe man die verheerenden Folgen des Borkenkäferbefalls. Es gelte daher, die Wälder in klimaresistente Mischwälder umzubauen. „Dies ist eine Mammut-Aufgabe, die mehrere Jahrzehnte in Anspruch nehmen wird“, betont Ludwig. Er stützt sich dabei auch auf Einschätzungen von Jens Härtel, dem neuen Bereichsleiter am AELF Coburg-Kulmbach. Ludwig und Härtel hatten sich jüngst zu dieser Thematik intensiv ausgetauscht. Härtel ist zuständig für die Komponente „Forsten“ am Standort Stadtsteinach. Zudem steht Ludwig in regelmäßigem Kontakt mit zahlreichen Waldbauern aus dem Raum Kulmbach.

„Die Bundespolitik wäre gut beraten, Hilfestellung zu leisten und nicht immer wieder erneute Angriffe auf Holz als Energieträger und somit auf die Waldpflege zu starten“, erklärt Ludwig. Dies würde einen effektiven Beitrag zum Klimaschutz beitragen – doch so stelle man realitätsferne Wunschvorstellungen über eine kraftvolle und nachhaltige Politik.

„Wir sollten es als Gesellschaft nicht zulassen, Holz in Verruf zu bringen, sondern sollten wieder zu dem Grundsatz ’Schützen und Nutzen’ zurückkommen“, fordert Ludwig. „Seit Jahrhunderten leben die Menschen in unserem Land mit aber auch von dem Wald. In Deutschland sind ein Drittel aller Flächen als Wälder erhalten geblieben – nicht trotz ihrer Bewirtschaftung, sondern weil die Menschen ihren Wert als Natur aber auch als Rohstoffquelle und Lebensgrundlage erkannt haben.“

Ausgerechnet der grüne Rohstoff „Holz“ werde bei Neubauten nicht anerkannt. Rainer Ludwig: „Das widerspricht allen Überlegungen zu verantwortungsvoller Waldnutzung und Klimaschutz. Außerdem greift dieses Vorhaben viel zu stark in die grundgesetzlich geschützten Eigentumsrechte ein. Wieder begehen die Grünen die Torheit, auf Verbote statt auf Anreize, Technologieoffenheit und Marktwirtschaft zu setzen.“

So seien Habecks Vorgaben mit Blick auf die fehlende Verfügbarkeit vieler Heizsysteme für energetische Gebäudesanierungen, aber auch wegen des grassierenden Fachkräftemangels nicht umsetzbar. „Schlimmer noch: Das Vorhaben wird den dringend notwendigen Wohnungsneubau wegen steigender Kosten zum Erliegen bringen.“ Im Rahmen eines Dringlichkeitsantrags im Landtag - „Heiz-Hammer“ der Bundesregierung stoppen! - stelle sich die bayerische Regierungskoalition klar gegen die Vorhaben in Berlin . „Etwa 75 Prozent der Haushalte in Deutschland heizen mit Gas oder Öl. Viele können sich einen kurzfristigen Tausch schlicht nicht leisten. Doch das ist Scholz, Habeck und Co. vollkommen egal.“

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