Gerhard Papp übergibt Bezirksvorsitz des Roten Kreuzes an Wolfgang Plattmeier Der Herr der Zahlen geht

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 Foto: red

Vorsitz abgegeben – Ehrenvorsitzender geworden: Gerhard Papp, der zwölf Jahre an der Spitze des Bezirksverbandes Ober- und Mittelfranken des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK) stand, hat bei der Bezirksversmmlung in der Stadthalle sein Amt an den Hersbrucker Alt-Bürgermeister Wolfgang Plattmeier übergeben. Für seine Verdienste nicht nur für den Bezirksverband, Papp gilt als einer der Vordenker der Sanierung des Bayerischen Roten Kreuzes, wurde er zum Ehrenvorsitzenden ernannt.

 
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Es war nicht unbedingt die einfachste Phase, die das BRK durchlebte, als der ehemalige Bankdirektor Gerhard Papp 1997 als Schatzmeister in den Vorstand des Bezirksverbandes gewählt wurde: Zwei Jahre später stellte sich heraus, dass beim Blutspendedienst in die eigene Tasche gewirtschaftet worden war. „Acht Millionen Euro waren in die Taschen der Geschäftsführer gewandert“, sagt Papp. „Das ist nur durch Zufall aufgedeckt worden. Das hat natürlich eine Krise im BRK erzeugt.“

BRK stand vor einem Schuldenberg

Eine noch größere Krise bahnte sich etwa im gleichen Zeitraum im Landesverband an: „Die Landesgeschäftsstelle war schlecht geführt worden und völlig falsch aufgestellt. Als ich kam, gab es für die drei vorhergehenden Jahre keine Bilanzen. Das ist wie in einer Familie, die unterschiedliche Kinder hat: Die einen Kreisverbände fordern nichts, die anderen schmeißen das Geld raus und irgendwann langt das Budget hinten und vorne nicht“, sagt Papp. Mit dem Ergebnis, dass das Bayerische Rote Kreuz vor einem Schuldenberg von rund 130 Millionen Euro stand, den es durch strenge Disziplin und ein rigides Sparkonzept abzubauen galt.

Papp, zwischen 2003 und 2009 unter anderem Vizepräsident des BRK und parallel stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender des Blutspendedienstes, strickt als Mann der Zahlen im Auftrag des Präsidenten Heinz Köhler ein Konzept – „Gerhard Papp hat da schon den Löwenanteil geleistet“, sagt Wolfgang Plattmeier – und alle Kreisverbände müssen anpacken: „Der 2001 berufene Landesgeschäftsführer Leonhard Stärk hatte die Kraft, das zu bewältigen. So ein Verband, der dermaßen stark vom Ehrenamt geprägt ist, ist sehr schwierig zu führen“, sagt Papp.

Das Ergebnis ist eindeutig: „Das Problem sollte bis zum Jahr 2016 geklärt sein. Wir haben in den vergangenen Jahren rund 100 Millionen Schulden abgetragen.“

Foto: Waha


Einen ausführlichen Bericht lesen Sie am Montag (24. Uni) im Nordbayerischen Kurier.

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