Im kommenden Jahr will Allgemeinärztin Galina Nassyrova hier ihre Praxis eröffnen. Die Ärztin und ihr Mann Ali Nassyrov haben neben der Bankfiliale auch das ehemalige Café Ulbrich im Erdgeschoss erworben. Und sind jetzt auf der Suche nach einem Apotheker, der die Praxis ergänzen könnte. „Das würde perfekt passen“, sagt Ali Nassyrov. Die Bayreuther hatten in den 1960er Jahren einen Spitznamen für das Sparkassen-Hochhaus gefunden. Sie nannten es den „Stephans-Dom“, benannt nach dem damaligen Sparkassen-Vorstand Stephan Ruckriegel. Zu dieser Zeit galt das Haus als ein Symbol für Wirtschaftswachstum und Moderne. Anfang der 80er Jahre beschloss der Vorstand der Stadtsparkasse Bayreuth, die Wohnungen in dem Gebäude zu verkaufen.

Die Filiale blieb. „Doch nach 47 Jahren erfüllten die Räume der Geschäftsstelle nicht mehr die Erwartungen an Technik, Service und die Erfordernisse der Kundenberatung“, sagt Sparkassen-Sprecherin Gundi Haas. Seit November 2012 betreibt das Kreditinstitut eine neue Geschäftsstelle an einem Einkaufszentrum an der Bamberger Straße. Und suchte seither nach einem passenden Käufer für die leerstehende Filiale.

Der ist jetzt gefunden. „Für uns wird ein Traum wahr“, sagt Ali Nassyrov. Seine Frau betreibt jetzt bereits eine Praxis an der Harburgerstraße, in der sie vier Mitarbeiter beschäftigt. Für die Nassyrovs, die 2001 aus Kasachstan nach Bayreuth kamen, ist der Umzug ein weiterer Schritt nach vorn. Galina Nassyrova studierte in ihrer Heimat Medizin, legte in Bayreuth ihre Facharztprüfung ab, arbeitete am Klinikum und als angestellte Ärztin, bevor sie ihre eigene Praxis eröffnete. Die läuft gut, sagt ihr Ehemann. Und: „Wir haben gerade unser drittes Kind bekommen. Ich bin sehr stolz auf meine Frau.“ Nach einem Umbau der 200 Quadratmeter großen ehemaligen Sparkassenfiliale plant die 37-jährige Ärztin, ihre Praxis am Freiheitsplatz im Sommer 2015 neu zu eröffnen.