Für Klimawandel sensibilisieren

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Die Ausstellung "Klima, Faktor, Mensch" soll für den Klimawandel sensibilisieren. Foto: Frauke Engelbrecht Foto: red

Waren die Gletscher früher nicht viel größer? Was blüht denn da im Februar? Klimawandel? Hatten wir früher nicht auch schon so heiße Sommer? Sapperlot, schon nach zehn Jahren wieder ein Jahrhunderthochwasser! – mit eindringlichen Fragen, wie sie in einigen Jahren aufkommen könnten, empfängt die Ausstellung „Klima, Faktor, Mensch“ die Besucher. Am morgigen Sonntag wird sie im Creußener Rathaus eröffnet und ist dort bis zum 21. März zu sehen. Veranstaltet wird sie von der Stadt und der Ortsgruppe des Bundes Naturschutz, erstellt wurde sie vom Bayerischen Landesamt für Umwelt.

 
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„Wir wollen die Menschen für den Klimawandel sensibilisieren“, sagt Michael Joneck vom Landesamt. Die Wanderausstellung gibt Antworten auf die Fragen, ob der Klimawandel unsere Heimat schon erreicht hat, ob wir den Kohlendioxidausstoß verringern können, was uns in Zukunft erwartet. „Die Ausstellung soll aber auch zu Diskussionen anregen“, sagt Joneck. Anregen zu Diskussionen über Wirbelstürme, Hitzerekorde im Sommer und verheerende Fluten. „Das Klima ändert sich weltweit schon jetzt dramatisch. Welche Folgen sind jetzt schon in Bayern spürbar?“, so Joneck.

Gedanken anregend und interaktiv

Auch Marianne Abel, Creußener BN-Vorsitzende ist von der Vielseitigkeit der Ausstellung beeindruckt. „Sie ist nicht nur Gedanken anregend, sondern auch interaktiv“, lobt sie. So kann beispielsweise an einem Tisch getestet werden, wie ein klimafreundliches Frühstück aussieht. Margarine statt Butter sowie Marmelade und Gurke statt Schinken und Käse, Bio-Ei statt herkömmliches Ei und saisonale Tomaten statt welche aus dem Treibhaus – wir müssen bewusster essen, eher pflanzliche als tierische Produkte, frische, wenig verarbeitete Lebensmittel wählen, auf Saison und Region achten. So kann der CO²-Ausstoß verringert werden.

Es gibt Appelle bei der Ausstellung, wie der Energieverbrauch reduziert werden kann, und dass die Energieversorgung vermehrt selbst in die Hand genommen werden sollte. Fossile Energien sollten durch erneuerbare Energien ersetzt, und vermehrt energieeffiziente Techniken eingesetzt und unnötiger Verbrauch vermieden werden.

Zahlen beeindrucken und mahnen

Der Ausstoß von Kohlendioxid pro Kopf in Bayern füllt alle zehn Sekunden einen Maßkrug, erfährt der Besucher am Beginn der Ausstellung. Der jährliche CO²-Ausstoß in Bayern entspricht dem Volumen des Bodensees – die Zahlen beeindrucken und mahnen. Und es werden Aussichten aufgezeigt, wie es im Jahr 2050 aussehen könnte, wenn sich das Bewusstsein nicht ändert: verstärkter Treibhauseffekt, Frankenwein aus Dänemark, große Pollenplage, Suche nach Schnee im Winter und die Beheimatung der Tigermücke.

Info: Die Ausstellung „Klima, Faktor, Mensch“ ist im Rathaus bis zum 21. März montags bis mittwochs von 8 bis 14 Uhr, donnerstags von 8 bis 18 Uhr und freitags von 8 bis 12 Uhr im Erdgeschoss des Rathauses zu besichtigen.

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