Sie habe die Erwartung, dass der Bundeslandwirtschaftsminister bei dem Treffen skizziere, wie er sich die Zukunft der Landwirtschaft vorstelle und wie sich das auf die mittelfristige Finanzplanung des Bundes auswirke, so Karawanskij. Ein erster Schritt sei das Entlastungspaket für die Landwirtschaft, das die Bundesregierung bis zur Bundesratssitzung am 22. März angekündigt habe. Sie hoffe, dass Informationen dazu kommen.
Die Vorsitzende der Agrarministerkonferenz bezeichnete die Summe von 250 Millionen Euro als zu gering, die der Bund jährlich zur Unterstützung des Strukturwandels vor allem für Verbesserungen in der Tierhaltung zur Verfügung stellen wolle. "Es gibt da eine Unzufriedenheit, nicht nur bei den Bauern." Nach ihren Angaben werden sich die Agrarminister unter anderem damit befassen, wie die Kennzeichnungspflicht zu den Tierhaltungsformen auf Fleischverpackungen umgesetzt werden kann.
Feldarbeit statt Protestaktion
Thüringens Bauernpräsident Wagner bekräftigte die Forderung nach Rücknahme der Entscheidungen beim Agrardiesel - es sei denn, es gebe einen gleichwertigen finanziellen Ausgleich für die Landwirtschaft.
Karawanskij ließ offen, welche Entscheidungen am Freitag zu erwarten sind. Anders als bei anderen Fachministerkonferenzen gilt bei den Landwirtschaftsministern das Prinzip der Einstimmigkeit.
Zu dem Protestcamp kamen deutlich weniger Bauern und Gärtner als erwartet. "Wenn es regnen würde, wären viel mehr Teilnehmer hier", so der Vizepräsident des Thüringer Bauernverbandes, Lars Fliege. Menschen und Maschinen würden jetzt auf den Feldern gebraucht.