Friedhofsgebühren Sterben wird teurer in Hollfeld

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Die Gebühren für das Bestattungswesen auf den städtischen Friedhöfen werden spürbar steigen. Foto: Stefan Brand Quelle: Unbekannt

HOLLFELD. Jetzt steht es nach mehrmonatiger Debatte also fest: Die Gebühren für von der Kommune betriebene Friedhöfe steigen. Geringer als ursprünglich von der Rathausverwaltung vorgeschlagen. Aber doch deutlich. Das beschloss jetzt der Stadtrat. Nicht ohne davor noch einmal eine kurze Grundsatzdiskussion geführt zu haben.

 
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Jetzt steht es nach mehrmonatiger Debatte also fest: Die Gebühren für von der Kommune betriebene Friedhöfe steigen. Geringer als ursprünglich von der Rathausverwaltung vorgeschlagen. Aber doch deutlich. Das beschloss jetzt der Stadtrat. Nicht ohne davor noch einmal eine kurze Grundsatzdiskussion geführt zu haben.

500 Euro mehr bei neuem Grab

Letztlich orientierten sich die Räte an der Empfehlung, die der Hauptausschuss im Dezember mehrheitlich verabschiedet hatte. Sprich: Bei der Herstellung eines neuen Grabes werden künftig 500 Euro mehr als bisher fällig, alle andere Gebühren steigen pauschal um 20 Prozent. Für Michael Schatz (CSU) eine insgesamt unbefriedigende Lösung. Weil er sich die Frage stelle: „Warum steht der Friedhof finanziell immer so schlecht da? Müssen wir da nicht die Ursachen bekämpfen?“ Aus seiner Sicht sollten Gespräche mit dem Personal geführt werden. Sollte geklärt werden, ob man nicht die Zahl der Abfallkörbe reduzieren, ob man beim Gießen nicht verstärkt Regenwasser einsetzen könne. Was für Schatz in der Konsequenz heißt: „Ich werde demonstrativ dagegen stimmen.“

Kostendeckung ein Muss

Für Bürgermeisterin Karin Barwisch sind all das zweitrangige Fragen. Denn unabhängig davon müsse das Bestattungswesen kostendeckend betrieben werden. Zumal die Stadt ja immer wieder darauf hingewiesen wurde, dass sie einen Sparkurs fahren müsse, um noch in den Genuss von Fördermitteln zu kommen. Und: Die Kosten für das Friedhofswesen seien seit 2013 nicht mehr kalkuliert worden, ergänzte Kämmerer Matthias Nogly. Schon allein deshalb sei eine Anpassung aufgrund der vorliegenden Zahlen unumgänglich. Letztlich könnten solche Zahlenspiele immer nur eine Mischkalkulation sein, sagte Johannes Röhm (Bürgerforum). Denn nicht überall könne bei der Herstellung eines Grabes ein Bagger eingesetzt werden, „oft muss man da per Hand rangehen“. Was natürlich wiederum die Kosten nach oben treibe. Was für Herbert Großmann (CSU) die Frage aufwirft: „Reicht eine Erhöhung der Gebühren um 20 Prozent überhaupt aus?“ Nun, die Kommune sei gezwungen, kostendeckend zu arbeiten, erwiderte Geschäftsleiterin Eva-Maria Motschenbacher. Bis Ende März müsse sie zumindest nachweisen, dass sie handelt, dass sie versucht, dieses Ziel auch zu erreichen.

Am Ende drei Gegenstimmen

Manfred Neumeister (Grüne) sagte, es sei ohnehin mit immer weniger Einnahmen zu rechnen – weil die Zahl der Erdbestattungen kontinuierlich abnehme, „daher sollten wir uns auch Gedanken über eine Urnenwand machen“. Thomas Appel (Heimatliste) nannte die neue Gebührensatzung einen Kompromiss, dem man erst einmal zustimmen sollte. Denn auf jeden Fall verbessere sich die Einnahmesituation. Dies bestätigte zweiter Bürgermeister Christian Schramm (WG Hollfeld-Land). Er habe sämtliche auf dem Tisch liegenden Varianten durchgerechnet. Bisher verzeichnete die Stadt rund 40.000 Euro im Jahr auf der Habenseite, bei der nun favorisierten Satzung gehe von etwa 63.000 Euro aus. Diese wurde denn auch mit großer Mehrheit bei nur drei Gegenstimmen verabschiedet. Wobei eine Neukalkulation der Kosten künftig in deutlich kürzeren Abständen als bisher erfolgen soll, betonten Bürgermeisterin Barwisch und Kämmerer Nogly.

Info: Die Herstellung eines

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