Gewisse Skepsis
„Wenn ihr das beschließt, dann reiße ich euch den Kopf ab“, soll ein „früherer Kollege“ zu Stadtrat Herbert Appl (CSU) gesagt haben: Appl erklärte, dass er das zwar nicht so dramatisch sehe, aber doch nur mit einer gewissen Skepsis dem Bauvorhaben zustimme, auch wenn die Nutzung des Areals als Festplatz kaum mehr in Anspruch genommen wird. Immerhin handle es sich bei dem um ein stadtnahes „Filetstück“, das jetzt zum gewöhnlichen Wohnbaugebiet wird.
Edmund Goß (SPD) gab Appl zwar Recht, was die Einschätzung des Geländes als Filetstück betrifft – siegt das mit der Folgenutzung aber anders: Die Ausweisung eines Wohngebiet auf dem Areal sei die „einzig logische Konsequenz“, angesichts der stadtnahen und ruhigen Lage.
Kein Supermarkt
Man könne das Gelände nicht brach liegen lassen. Dazu komme, dass dann im Zuge der Erschließung, die Hopfenoher Straße saniert und der Bereich vor dem Feuerwehrhaus mitgestaltet werden. Neuß dazu: „Die Nutzungsthematik als Festplatz macht den Platz zur Brachfläche“. Man habe das Gelände als Filialfläche, sprich für den Bau eines Supermarkts, angeboten, aber nur Absagen erhalten. Es fehle dem möglichen Standort an Attraktivität und an Anfahrtsmöglichkeiten.
Appl machte aber auch noch eine andere Sache Bauchschmerzen. Der Platz wird dann wohl auch den Namen „Franz-Josef-Straß-Platz“ verlieren. Für seine Fraktion müsse der Name „nicht zwangsläufig geändert“ werden. Neuß hatte dafür kein Einsehen: „Wir sollten meines Erachtens als Kommune davon abkommen, Bundespolitiker auf diese Weise Ehre zu erstatten und sollten uns in dieser Hinsicht neutral verhalten“. SPD-Mann Goß dazu: „Das ist für uns ein wünschenswerter Nebeneffekt“.
Die Stadtverwaltung wird jetzt nach einstimmigem Beschluss des Stadtrats das Bauleitplanverfahren und die Flächennutzungsplanänderung durchführen, die bereits mit dem Landratsamt Amberg-Sulzbach abgestimmt ist. Im November dieses Jahres soll die Ausschreibung der Bauarbeiten erfolgen.