Frankenwald Das Ende der Fichte

red
Förster Steffen Auerswald (links) zeigt, was man beim Pflanzen beachten muss. Foto: AELF

Der Frankenwald, so wie wir ihn kennen, ist Geschichte. Klimawandel und Trockenheit haben ihn schwer zugesetzt. Und dennoch gibt es auch Grund zur Hoffnung.

 
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Der Frankenwald ist in besonderem Maße von den Folgen des Klimawandels betroffen. Das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Coburg-Kulmbach unterstützt Waldbesitzer dabei, ihren Wald möglichst zukunftssicher umzubauen. Um vor Ort möglichst viele Waldbesitzer persönlich in kleinen Gruppen zu erreichen, hatte das Forstrevier Neuenmarkt bereits an sieben verschiedenen Waldorten Waldbesitzer eingeladen. Bei einer weiteren Schulung in Reichenbach erläuterten die Förster, warum klimatolerante Mischwälder ein Modell für die Zukunft sind.

Frankenwald vom Klimawandel überrumpelt

Die Hitze und Trockenheit der vergangenen Jahre haben in erster Linie den Fichtenbeständen zugesetzt. Dadurch wurde auch die rasante Ausbreitung des Borkenkäfers begünstigt. In der Folge sind die prägenden Fichtenwälder der Region vielerorts bereits verschwunden. Till Abt, Revierunterstützung im Forstrevier Neuenmarkt bringt es auf den Punkt: „Der Frankenwald wurde vom Klimawandel regelrecht überrumpelt, und die Fichte zählt zu den Verlierern.“ Da es sich abzeichnet, dass sich dieser Trend fortsetzen wird, erscheine es wenig sinnvoll, bei der Wiederaufforstung erneut auf die Fichte zu setzen. Um klimastabiler zu werden, müsse der Frankenwald vielfältiger werden.

Um die Waldbesitzer darüber zu informieren welche Möglichkeiten es gibt, die Kahlflächen wieder aufzuforsten, hat das AELF Coburg-Kulmbach Schulungen durchgeführt und Tipps für einen sinnvollen Waldumbau gegeben. Fazit: Der künftige Frankenwald wird ein völlig anderes Gesicht haben als der alte. Vielfältige, klimafeste Mischwälder sollen für Stabilität sorgen. Steffen Auerswald, Revierleiter im Forstrevier Neuenmarkt: „Die Auswahl der Baumarten bei der Wiederaufforstung ist der Schlüssel zu einem klimatoleranten Wald. Dabei unterstützen wir die Waldbesitzer.“ Das Amt bietet individuelle Lösungen an, die die örtlichen Gegebenheiten berücksichtigen, um passende Empfehlungen für die Wiederaufforstung zu geben. Empfohlene Baumarten sind demnach Eiche, Buche sowie Tanne und Douglasie.

Pflanzwurzeln dürfen nicht austrocknen

Bei der Schulung in Reichenbach führten die Förster auch vor, wie man die jungen Bäume sorgfältig pflanzt und worauf man besonders achten muss. So ist es beispielsweise wichtig, dass die Wurzel nicht gestaucht oder zu stark beschnitten wird, um zu vermeiden, dass der Baum später umfällt. Die Pflanzwurzel dürfe nicht austrocknen, so wird auch beim Pflanzen der Schutz in einem Sack oder einer beschichteten Einkaufstasche empfohlen.

Zudem wurden die Waldbesitzer über den Schutz der Pflanzkultur informiert: Zäune, Einzelschutzmaßnahmen, Absprachen mit dem Jagdpächter oder die Flächenvorbereitung tragen dazu bei, dass die Bäume vor Verbiss und Schädlingen geschützt sind. Waldbesitzer können sich bei den Förstern des AELF Coburg-Kulmbach über die Wiederbewaldungsvarianten für ihren Forst informieren. Die Revierleiter beraten zudem über Fördermöglichkeiten. Für die Wiederaufforstung im Frankenwald gibt es in diesem Zusammenhang spezielle Konditionen, damit größere Flächen schneller bewaldet werden können.

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