Private Waldbesitzer oft zu alt
Gerhard Lutz, Abteilungsleiter im Kulmbacher Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF), erklärt: „Viele Waldbesitzer sind überfordert, sie können das nicht flächendeckend leisten. Wir beobachten eine Veralterung. Der 75-jährige Vater kümmert sich um den Wald, die Kinder sind berufstätig und haben keine Zeit.“ Dazu komme die Urbanisierung. Junge Waldbesitzer ziehen in Städte, ihre Wälder liegen brach. Entgegen aller Befürchtungen hält sich der Borkenkäferbefall im Moment noch in Grenzen. Zwar war der Sommer 2015 außergewöhnlich trocken, wodurch sich der Käfer ausbreiten konnte, aber das nasskalte Frühjahr 2016 hat ihn in Zaum gehalten.
Fallen mit Lockstoff
Zur bayernweiten Borkenkäfer-Situation kann man sich auf der Website der Bayerischen Landesanstalt für Wald und Forsten informieren (www.fovgis.bayern.de/borki). An verschiedenen Standorten wird mit Hilfe von Lockstofffallen sogenanntes Monitoring betrieben. Durch Duftstoffe werden Buchdrucker- und Kupferstecherweibchen in Sammelkästen gelockt, um sie regelmäßig zu zählen. Die Beurteilung erfolgt nach einem Ampelsystem: grün steht für „keine Warnstufe“, rot für „Gefährdungsstufe“. In Oberfranken steht die Ampel derzeit auf gelb für „Warnstufe“. Gerhard Lutz sagt: „Der Borkenkäfer steht in den Startlöchern.“ Privateigentümer sollten jede Woche einen Spaziergang durch ihren Wald machen und die Augen offen halten.