Fördermittel Caritas kritisiert geplante Kürzungen bei der Integration

Laura Hergenröder, Sozialpädagogin mit ihren Klienten im Beratungsgespräch.  Foto: Caritas

Die Migrationsberatungsstelle des Caritasverbandes Kulmbach setzt sich für die Eingliederung ausländischer Fachkräfte ein, steht jedoch vor einer ungewissen Zukunft: Gelder sollen nun gekürzt werden.

 
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Erst im Juli wurde das Fachkräfteeinwanderungsgesetz im Bundestag beschlossen. Ausländische Fachkräfte sollen in Deutschland schneller und unbürokratischer arbeiten können. Man nehme qualifizierte Zuwanderung nicht nur hin, sondern wolle diese auch. So zumindest Bundesarbeitsminister Hubertus Heil.

Aber mit der Einreise, so Andrea Boujjia, geschäftsführende Vorständin des Caritasverbandes Kulmbach, fangen die Probleme erst an. Ohne Begleitung bei der Integration würden die Fachkräfte bald wieder die Heimreise antreten. So war diese Woche in der Zeitung zu lesen, dass sich Arbeitgeberpräsident Rainer Dulger mehr Engagement im Werben um ausländische Fachkräfte wünscht.

Er weist auf die Barrieren für Fachkräfte hin, die noch Probleme mit der Sprache haben und deshalb weniger Zeit für die Wohnungssuche oder die Kinderbetreuung haben. Als Fachberatungsstelle, die den qualifizierten Zuwanderern auch in Kulmbach zur Seite steht, leistet die Migrationsberatungsstelle für erwachsene Zuwanderer (MBE) des Caritasverbandes Kulmbach wertvolle Arbeit, meint Caritas-Kreisvorsitzender Oswald Purucker. Sozialpädagogin Laura Hergenröder unterstützt und begleitet Menschen, die dauerhaft in Deutschland leben wollen. Die Beratung wird vom Bundesamt für Migration gefördert.

Doch genau diese Fördermittel, so Andrea Boujjia, sollen nun gekürzt werden. „Wir halten für diese Beratungsstelle bereits jetzt einen Eigenanteil aus der Kirchensteuer vor, der die Hälfte der Kosten der Beratungstätigkeit unserer Sozialpädagogin ausmacht. Und dann sollen wir mit einer weiteren Kürzung von 30 Prozent rechnen“. „Das wird nicht zu stemmen sein und widerspricht dem sonstigen Weg der Bundesregierung!“

Andrea Boujjia appelliert an die Verantwortlichen: „Wir bitten, alle in der Beratung und Abstimmung beteiligten Politiker die Kürzungen der Mittel zu verhindern. Schließlich unterstützen wir die Integrationsarbeit in Stadt und Landkreis Kulmbach und stehen somit auch den Arbeitgebern in der Region zur Seite, die auf zahlreiche Fachkräfte angewiesen sind. Die Investition in eine gute Migrationsberatung ist somit auch eine Investition in einen stabilen Wirtschaftsstandort.“

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