Fleißige Ehrenamtliche beim Roten Kreuz

Von Norbert Heimbeck
Das Rote Kreuz in Bayreuth hat im vergangenen Jahr eine hochmoderne Lebensretterfabrik eröffnet. Mehr als 6000 Teilnhmer besuchten die hier angebotenen Erste-Hilfe-Kurse. Foto: Andreas Harbach/Archiv Foto: red

Müsste ihre Arbeit bezahlt werden, käme mancher Auftraggeber ins Schwitzen: Rund 213.00 Stunden waren die ehrenamtlichen Helfer des Bayreuther Roten Kreuzes im vergangenen Jahr im Einsatz. Mit dem gesetzlichen Mindestlohn verrechnet, kommt die stolze Summe von rund 1,9 Millionen Euro heraus. Volksfest, Bürgerfest, Landesgartenschau - bei diesen und vielen anderen Veranstaltungen geben die Frauen und Männer mit den roten Notfallrucksäcken ihre Freizeit dran.

 
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Das Ehrenamt sei das Fundament der Arbeit des Kreisverbands, sagt dessen Vorsitzender Klaus-Günter Dietel. Aktuell sind 2377 ehrenamtliche Helfer in 17 Rotkreuz-Bereitschaften, sieben Wasserwacht-Ortsgruppen, fünf Bergwachtbereitschaften und neun Jugendrotkreuzgruppen aktiv. Das Problem: Sowohl in den Bereitschaften als auch bei der Jugend sinken die Mitgliederzahlen. Im Nachwuchsbereich ist der Verlust am größten: Von 135 Mitgliedern im Jahr 2015 blieben nur 76 übrig. Dietel sieht mehrere Gründe dafür: "Im Jugendrotkreuz haben wir die größte Fluktuation. Die jungen Leute sind in der Schule sehr eingespannt. Die Ablenkung durch Internet und Mobiltelefone ist sehr groß." Die Bereitschaft, sich ein Leben lang im Ehrenamt einzubringen, habe insgesamt nachgelassen.

Mammutaufgabe Landesgartenschau

In der Jahresbilanz 2016 steht die Landesgartenschau mit knapp 2900 Einsatzstunden der Ehrenamtlichen als gewaltiger Posten: "Diese Mammutaufgabe war nur durch Zusammenarbeit mit anderen Hilfsorganisationen wie der DLRG Bayreuth und dem Malteser Hilfsdienst Waischenfeld zu bewältigen", sagt Dietel. "Wir haben so viele Einsatzbereiche. Wenn wir die alle hauptamtlich vor Ort stemmen müssten, könnte das niemand bezahlen. Ohne unsere fleißigen Ehrenamtlichen würde es nicht gehen. Auch wenn die Zahl der Ehrenamtlichen leicht abgenommen hat im letzten Jahr, die Leistung ist gestiegen."

Mobile Wache und Rett-Campus

Wichtig war für den Kreisverband im vergangenen Jahr außerdem die Einführung des Digitalfunks bei allen Einsatzkräften und die Inbetriebnahme des "Rett-Campus" an der Notfallsanitäter-Schule. Dabei können Einsatzkräfte Notlagen in einer nachgebauten Diskothek oder in einem Krankenzimmer realitätsnah trainieren. Für zirka 110.000 Euro wurde ein laut Dietel "innovatives Einsatzmittel in Betrieb genommen": Die mobile Wache, die in einem Container untergebracht ist. Behandlungsraum und Aufenthaltsraum für die Sanitäter sind in diesem völlig autarken Container vereint. Eingesetzt wird die mobile Wache bei lang dauernden Großeinsätzen wie dem Volksfest. Momentan transportiert die Feuerwehr den Container zum jeweiligen Einsatzort, aber das Rote Kreuz möchte längerfristig ein eigenes Fahrzeug dafür anschaffen. Ebenfalls neu im Angebot sind Erste-Hilfe-Kurse für Motorradfahrer. Mehr als 6000 Teilnehmer besuchten im vergangenen Jahr die Kurse in der neu eröffneten "Lebensretter-Fabrik" in Bayreuth.

Neue Rettungswache-Süd

Für das Jahr 2017 hat sich der Kreisverband erneut viel vorgenommen: Wie berichtet, soll im Gewerbegebiet Am Pfaffenfleck nahe der Autobahnausfahr Bayreuth-Süd eine neue Rettungswache samt Katastrophenschutz-Stützpunkt errichtet werden. Das neue Rot-Kreuz-Haus mit Rettungswache in Pegnitz soll im Sommer fertiggestellt werden.  Am Fichtelsee ist eine neue Station für die Wasserwacht nötig.

 

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