Fichtelgebirge Klima-und Umweltschutz Hand in Hand

Stefan Schürmann von der Unteren Naturschutzbehörde des Landkreises und Klimaschutzmanager Jürgen Kromer (rechts) machen sich ein Bild von der Moorrenaturierung in Oberweißenbach. Foto: pr

Bei Oberweißenbach renaturiert der Landkreis ein Moor. Dafür werden Gräben verschlossen und Drainagen abgebaut. Denn Moore speichern CO2 und wirken so der Klimaerwärmung entgegen.

 
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Oberweißenbach - Nach dem Krieg wurden im Fichtelgebirge Moore trockengelegt, um dort Nahrungsmittel für Mensch und Tier anbauen zu können. Sie wurden zu Wiesen und Ackerland umfunktioniert. Heute werden einige dieser Flächen für solche Zwecke nicht mehr zwingend benötigt und können deshalb renaturiert werden. Nahe Oberweißenbach bei Selb ist derzeit eine solche Renaturierung im Gang. Der Landkreis hat eine Fläche gekauft und nun die erforderlichen Maßnahmen in die Wege geleitet.

Alte Drainagen wurden aufgelassen, Gräben verschlossen und Wasserflächen angelegt. Das vorher in den Bach ablaufende Wasser verbleibt nun in den ausgetrockneten Moorflächen und wird diese dauerhaft wieder vernässen. Hierdurch kann sich der alte Moorstandort nach gut 100 Jahren Entwässerung langsam wieder erholen.

Bei solchen Projekten arbeiten im Fichtelgebirge Umwelt- und Klimaschutz Hand in Hand. Denn die Renaturierung ist nicht einfach ein kosmetischer Eingriff in die Landschaft. Er kommt einerseits der Artenvielfalt bei Pflanzen und Insekten, andererseits aber auch der Kohlendioxid (CO2)-Bilanz zugute. Denn intakte Moore speichern große Mengen CO2 und wirken so der Klimaerwärmung entgegen: Ein Hektar Moor bindet pro Jahr zwischen 14 und 24 Tonnen CO2. Das entspricht dem Ausstoß eines Pkw mit 7,8 Liter Verbrauch bei einer Laufleistung zwischen 60 000 und 110 000 Kilometern. red

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