Feuerwehrhaus: Spatenstich mit Seitenhieb

Von Moritz Kircher

Seit Montag laufen die Erdarbeiten, am Dienstag war offizieller Spatenstich für das neue Feuerwehrhaus in Weidenberg. Lange war um den Standort für den Neubau gegenüber der katholischen Kirche am Rosenhammer gerungen worden. Landrat Hermann Hübner und Kreisbrandrat Hermann Schreck nahmen in ihren Grußworten noch einmal deutlich Stellung zu den Kritikern der jetzigen Lösung.

 
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Im Verlauf der Standortsuche und der Planungen sei "viel gesagt worden", sagte Hübner. "Auch manches Unnötiges." Doch neue Feuerwehrgerätehäuser, wie das in Weidenberg, würden nicht für Bürgermeister oder Gemeinderäte gebaut sondern zum Schutz der Bürger. Den jetzigen Bauplatz am Rosenhammer sei ein "guter und zukunftsorientierter Standort". Man habe die Bedenken der Nachbarschaft ernst genommen. "Aber es muss auch mal eine Entscheidung fallen."

Trockenturm soll den Kirchturm nicht in den Schatten stellen

Als sich im vergangenen Jahr die Standortsuche immer weiter auf den freien Bauplatz am Rosenhammer zuspitzte, hatte sich die Kirchengemeinde eingeschaltet und Bedenken geäußert. Die Pläne für das Feuerwehrhaus hatten einen Trockenturm für Schläuche beinhaltet, der den Kirchturm in den Schatten gestellt hätte, so die Befürchtung der Gemeinde.

In seiner Rede vor den Gästen beim Spatenstich, darunter die Pfarrer aller drei Konfessionen in Weidenberg, wollte Bürgermeister Hans Wittauer bewusst nicht noch einmal auf das Hickhack um die Standortsuche zu sprechen kommen. Auf Kurier-Anfrage sagte er aber, man habe die Bedenken der Kirchengemeinde ernst genommen und die Pläne entsprechend geändert.

Forderungen der Kirchengemeinde erfüllt

So wird das Feuerwehrhaus jetzt weiter weg von der Kirche gebaut, als ursprünglich geplant. Außerdem erhält es keinen Trockenturm, sondern eine Übungswand, die von der Kirche gesehen auf der Rückseite des Feuerwehrhauses stehen wird. Mit diesen Zugeständnissen sei die Kirchengemeinde bei den Gesprächen im vergangenen Jahr zufrieden gewesen. Weitere Forderungen habe es nicht gegeben.

Wohl mit Blick auf den Zustand des alten, maroden Feuerwehrhauses im Obermarkt sagte Kreisbrandrat Hermann Schreck, dass der Neubau "längst überfällig" sei. Das neue Gebäude, für das die Gemeinde Baukosten von 3,5 Millionen Euro angibt, sei "ein Eckpfeiler des Katastrophenschutzes in der Region".

Kreisbrandrat teilt gegen Kritiker des Standortes aus

Im vergangenen Jahr hatte sich der Weidenberger Gemeinderat nach anfänglichen Diskussionen letztlich mit zwei Gegenstimmen für den Bauplatz am Rosenhammer ausgesprochen. Kritik am Standort kam bis zuletzt von einzelnen Mitgliedern der Kirchengemeinde und von Weidenberger Bürgern. Einen Seitenhieb auf die Kritiker konnte sich Schreck beim Spatenstich nicht verkneifen. "Einige Wenige haben unbeirrbar das Haar in der Suppe gesucht", sagte er. "Der ein oder andere, der alles besser weiß" sitze aber "nur zu Hause auf der Couch", während andere Verantwortung übernehmen.

Derzeit laufen Erdarbeiten direkt gegenüber der Kirche. Das sind nach Aussage von Bürgermeister Wittauer aber nur Arbeiten, um das Grundstück einzuebnen. Der Neubau werde auf der anderen Grundstückshälfte zur Norma-Filiale hin errichtet. Bis zum Winter soll die Gebäudehülle stehen, damit während den Wintermonaten der Innenausbau über die Bühne gehen kann. Einweihung für das Haus könnte im Juli nächsten Jahres sein, sagt Wittauer. "Wenn alles optimal läuft."

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