Feuerwehr Schnabelwaid Erster Einsatz war ein Blitzeinschlag

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SCHNABELWAID. „Wir sind die beiden Ältesten in der Schnabelwaider Feuerwehr“, sagen Leo Huttarsch (82) und Hans Imhof (78). Schon vor 50 Jahren waren sie dabei. Heute sind sie passive Mitglieder.

 
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Bereits 1967 sind die Zwei eingetreten. „Uns wurde damals gedroht, dass wir eine Feuerschutzabgabe zahlen müssen“, erzählt Imhof, „wir waren aber jung und hatten nicht viel Geld.“ Und Huttarsch erinnert sich, dass der damalige Kommandant Johann Weinlein sagte, dass jeder, der Hab und Gut besitze, zur Feuerwehr gehen müsse. Aber es war auch die Kameradschaft, die die beiden Männer beeindruckte und reizte, Mitglied zu werden.

Vier Gruppen mit jeweils neun Leuten

Vier Gruppen mit je neun Leuten waren sie damals. Imhof und Huttarsch können sich noch genau an ihren ersten Einsatz erinnern. Im benachbarten Preunersfeld war der. Dort hatte der Blitz in eine Scheune eingeschlagen, die dann komplett abbrannte. „Wir hatten damals noch kein Einsatzfahrzeug, sondern nur eine Spritze“, sagt Huttarsch. Die wurde mit einem Bulldog zum Einsatzort gezogen. Die Feuerwehrmänner selber sind mit Privatautos gefahren.

Mit der Trompete zum Einsatz gerufen

Auch eine Sirene gab es damals nicht. Sie kam erst, als das jetzige Feuerwehrhaus 1973 gebaut wurde. Die Alarmierung kam über Telefon, dann fuhren zwei Leute durch den Ort und riefen die Feuerwehrleute per Trompete zum Einsatz. So war das auch bei den Übungen, die am Sonntagmorgen statt fanden – um 7 Uhr früh. „Die dauerte etwa anderthalb Stunden, denn es hatte ja fast jeder Landwirtschaft daheim und musste die Tiere füttern. Und dann war Kirche angesagt. Die durfte nicht geschwänzt werden“, erzählt Imhof. Vor dem Pfarrer und dem Bürgermeister hatten damals alle Respekt. Und vor dem Kommandanten. Vorstand der Feuerwehr war damals immer der Bürgermeister. Da war Zug dahinter, erinnern sich die beiden Männer.

Jetzt passive Mitglieder

Rund 30 Jahre aktive Dienstzeit haben sie hinter sich. Ab 65 Jahren war Schluss, denn dann waren sie nicht mehr versichert. Was machen sie als passive Mitglieder? „Wir halten bei Festen die Plätze im Bierzelt frei“, sagt Imhof lachend. Es hat sich viel geändert seit damals. Die wenigsten Einsätze sind jetzt noch Brände, meist sind es technische Hilfsleistungen.

Auch das Einzugsgebiet ist größer geworden, die Bundesstraße ist mit dazu gekommen. Sicher, Ölunfälle hat es auch schon vor 50 Jahren gegeben. „Aber da wurde nicht die Feuerwehr gerufen, sondern man hat selber einfach Sägespäne darauf gekippt“, sagt Imhof. Die ganze Einrichtung Feuerwehr sei heute ein ganz anderes Unternehmen. Und die nächste Generation ist jetzt im Einsatz.

Fahrzeuge haben sich verändert

„Sirene, Funk und die dazu notwendigen Geräte“, zählt Huttarsch auf. Die technische Entwicklung in den vergangenen Jahren sei enorm gewesen. Auch die Fahrzeuge haben sich verändert. Das erste Auto der Schnabelwaider Wehr war ein Opel Blitz mit einer Vorbaupumpe am Kühler gewesen. Und die Leistungsprüfungen fanden damals trocken – also ohne Wasser – statt.

Und die Aufgaben der Feuerwehr gehen jetzt in der nächsten Generation weiter. Sowohl bei Huttarsch als auch bei Imhof sind inzwischen die Kinder und Enkel dabei. „Das gehört einfach dazu“, sagen beide Männer.

Bei Festen noch dabei

Auch sonst sind Imhof und Huttarsch eng in der Gemeinde verwurzelt. Imhof, ein gebürtiger Schnabelwaider, lebt immer noch in seinem Elternhaus, war 35 Jahre Vorsitzender des Gesangvereins. Huttarsch kam 1945 aus dem Sudetenland über Bronn und Pegnitz nach Schnabelwaid. Außer bei der Feuerwehr ist er noch Mitglied beim Trachtenverein Pegnitz.

Wenn jetzt Feste sind, dann sind sie zwar dabei, so wie jüngst bei der Weihe des neuen Einsatzfahrzeuges. „Aber arbeiten brauchen wir nichts mehr“, sagen Imhof und Huttarsch, „das machen jetzt die Jüngeren.“

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