Festspielzeit Ums Publikum buhlen

Kommentar von
Foto: red Quelle: Unbekannt

KOMMENTAR. So viel Service war nie: Wer sich in dieser Woche die Homepage der Bayreuther Festspiele angeschaut hat, konnte dort immer wieder etwas Neues entdecken. Unter anderem bereits den komplett terminierten Spielplan für die Saison 2020.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Die Besetzung für den neuen „Ring“ war ja bereits zu Beginn der diesjährigen Festspielzeit veröffentlicht worden. Man hat offenbar erkannt, dass es vielleicht doch besser ist, Informationen frühzeitig herauszugeben, um so auch den in Internetforen bisweilen ins Kraut schießenden Spekulationen den Boden zu entziehen.

In Zeiten, in denen die sogenannte Wagner-Gemeinde schrumpft, scheint man sich auf dem Grünen Hügel auf die veränderten Gegebenheiten einzustellen. Und auf die Bedürfnisse der Opernbesucher, die nicht auf Knien nach Bayreuth rutschen. Richard Wagner-Festspiele und Marketing – vermutlich wird es zwischen diesen beiden Begriffen in Zukunft eine Annäherung geben.

Allerdings scheinen noch nicht alle Konzert- und Opernanbieter verinnerlicht zu haben, dass es schwieriger geworden ist, um die Gunst des Publikums zu buhlen. Das zeigte sich in dieser Festspielzeit mehrfach bei Veranstaltungen im Markgräflichen Opernhaus.

Die Aufführungen der Siegfried Wagner-Oper „An allem ist Hütchen schuld!“ waren schlecht besucht. Selbst beim Liederabend des Weltklasse-Bassisten Günther Groissböck waren viele Plätze leergeblieben. Und das im Weltkulturerbe.

Man kommt um die Erkenntnis nicht drum rum: Veranstaltungen im Markgräflichen Opernhaus sind kein Selbstläufer. Nur dasitzen und wie Fafner den Schatz zu hüten, reicht längst nicht mehr.

Autor