Festspielleitung und Gesellschaft der Freunde von Bayreuth „auf einem guten Weg“ Der Streit ist beigelegt

Gert-Dieter Meier
 Foto: red

Der Streit zwischen der Festspielleitung und der Führungsriege der Gesellschaft der Freunde von Bayreuth, der in den letzten Jahren immer wieder mal zu Irritationen geführt hat, ist beigelegt. Man habe sich ausgesprochen und pflege ein gutes Miteinander, sagte Festspielleiterin gestern Eva Wagner-Pasquier.

 
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Der Streit war vor zwei Jahren eskaliert, als die beiden Festspielleiterinnen wegen Krankheit nicht zur Mitgliederversammlung der Mäzenatenvereinigung kommen konnten. Nach der Ankündigung durch den Freunde-Vorsitzenden Georg von Waldenfels war unter den Mitgliedern Gelächter ausgebrochen. Später wurde der Festspielleitung durch die Freunde „Misswirtschaft“ vorgehalten.

Eva Wagner räumte gestern vor den Mitgliedern der „Freunde“ ein, dass es Schwierigkeiten mit dem Vorstand der Gesellschaft gegeben habe. Man habe sich aber ausgesprochen, sagte Wagner-Pasquier unter dem Beifall der Freunde und verglich die Beziehung mit einer Ehe, in der man sich auch mal auseinander leben könne. Zuvor hatte auch schon Katharina Wagner den Freunden für ihren Einsatz gedankt. „Ohne die Freunde hätten sich die Festspiele niemals so entwickelt, wie sie sich entwickelt haben“, sagte Wagner-Pasquier, die Bayreuth als „das beste Theater der Welt“ beschrieb.

„Es läuft alles gut“ – mit diesen Worten beschrieb Wagner-Pasquier, die zuvor kurz zur Causa Nikitin Stellung bezogen hatte („Wir haben unserer Meinung nach die richtige Entscheidung getroffen. Es ist noch nicht alles beendet.“) die Vorbereitungen auf die diesjährige Festspielzeit. So sei es auch gelungen, nachdem zahlreiche Techniker den Festspielen wegen tariflicher Fragen den Rücken gekehrt hatten, eine neue, hervorragende Mannschaft für den „Parsifal“ zusammenzustellen. Man habe für dieses Team eigens einen 14-tägigen Probendurchlauf für den „Parsifal“ organisiert, weil diese Produktion technisch unglaublich aufwendig sei, so Wagner-Pasquier.

Heribert Johann, Vorsitzender des „Freunde“-Kuratoriums, bedankte sich bei der Festspielleitung für die Anerkennung des Engagements der Freunde. Die „kleineren Hickups“, die es in der Vergangenheit gegeben habe, nannte Johann „typisch für die Übergangsphase“, in der sich alle Beteiligten an neue Gesichter gewöhnen und mit einer neuen rechtlichen Situation umgehen mussten. Auch der Freunde-Vorsitzende Georg von Waldenfels betonte, dass die bestehenden Ungereimtheiten in zahlreichen Gesprächen ausgeräumt worden seien.

Anschließend an den Bericht der Festspielleitung stellte sich das Regieteam der „Holländer“-Neuinszenierung – Regisseur Jan Philipp Gloger, Bühnenbildner Christof Hetzer und Kostümbildnerin Karin Jud – den Fragen der Freunde. Man spüre, sagte Gloger, dass in Bayreuth „ganz besondere Dinge möglich sind“.

Waldenfels geht davon aus, dass das Kartenkontingent der weltweit 5424 „Freunde“ – sie erhalten pro Spielzeit 14 000 der rund 59 000 Kaufkarten – in den nächsten Jahren in dieser Größenordnung bestehen bleibt. Die Freunde haben 2011 rund 2,039 Millionen Euro an Leistungen für die Festspielleitung erbracht, so Stephan Götzl (Finanzen). 2011 sind bei den Freunden von Bayreuth 2,1 Millionen Euro an Spendengeldern eingegangen.

Foto: Lammel

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