Fast 800 Suppen für den guten Zweck

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22.10.2016, Bayreuth, Winterdorf, Suppentag, Foto: Andreas Harbach Foto: red

Petrus muss ein Suppenfan sein. Frühmorgens regnete es gussnieder, abends wieder, und dazwischen: Kein Tropfen fiel in die rund 800 Teller voll Suppen, die von zehn verschiedenen Köchen liebevoll zubereitet worden waren und allesamt verkauft wurden für die Kurier-Stiftung „Menschen in Not“. Und das rekordverdächtig schnell. Der Erlös: rund 3000 Euro.

 
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Kurz nach 13 Uhr bereits war ausgelöffelt. Vom THW-Erbseneintopf – der das Mittagsläuten nicht mehr erlebte, bis hin zur Tomatensuppe und thailändischen Hühnersuppe. Bereits um 10.30 Uhr stellten sich die ersten Suppenfreunde an. Die Aufbauarbeiten waren gerade so beendet. Und dann wurden die Schlangen immer länger. Rund um das Winterdorf unter dem großen Suppentagsbanner, sah man überall an den Tischen Menschen, die sich mit einer heißen Suppe wärmten. Irene Spörl aus Bayreuth ließ es sich dreimal schmecken. Nach der Albanischen Bohnensuppe gab es Möhren-Ingwersuppe. Und danach noch die Süßkartoffel-Orangensuppe. Allesamt waren sehr lecker, lobt sie, „nur ein wenig schärfer hätt’s schon sein können.“ Den Suppentag kennt Irene Spörl schon lange und hält ihm die Treue. „Ich hab schon immer in die Zeitung g'schaut, um es nicht zu versäumen. Als Alleinstehende kocht man ja auch nicht so viel, und da ist es toll, wenn man so viel Verschiedenes probieren kann.“

Zwischen den Tischen trieben die beiden Klinikclowns Dr. Trudi Eierfleck und Prof. Fritzl Fußtaps ihre Späße. Viele lassen sich gerne fotografieren mit ihnen. Der Kurier hat die beiden  an diesem Samstag eingeladen, denn die Stiftung „Menschen in Not“  finanziert für ein Jahr lang deren Auftritte im Kinderklinikum.  Und manche fanden die Idee so bezaubernd, dass sie sich spontan noch zu einer Spende für diesen Zweck hinreißen ließen.

Die Frage, welche Suppe er auswählt, stellt sich für Zweiten Bürgermeister Thomas Ebersberger, der auch Vorsitzender des THW-Fördervereins ist, nicht wirklich. Natürlich probiert er den Erbseneintopf, der viele Fans vor allem unter den Bayreuthern hat, wie sich schnell herausstellt. So mancher kommt an diesem kalten Samstagvormittag extra in die Stadt, um den legendären Eintopf, der viele Jahre beim Bürgerfest verkauft wurde, wieder einmal zu genießen. Thomas Ötter vom THW freut sich über den Zuspruch. So ganz nebenbei kümmert er sich zusammen mit seinen Helfern auch um die Organisation des Spülmobils, denn heuer gab es erstmals Suppe aus Porzellantellern. Erna Kandzia, „a Bareithera“, wie sie selbst sagt, bestätigt den THW-lern, dass sie das Kochen nicht verlernt haben. „Der schmeckt so gut wie damals beim Bürgerfest.“ Herzhaft gekocht mit gutem Fleisch darin. Erna Kandzia erinnert das an die Suppen, die ihre Mutter zubereitet hat. Auch Ebersberger lobt, nicht nur den Eintopf sondern auch das Engagement der vielen Köche, und auch die Kurier-Stiftung „Menschen in Not“, die den Erlös erhält. „Das ist eine wichtige und gute Einrichtung für die Stadt.“

Wie wichtig auch das THW ist, zeigt sich an diesem Vormittag gleich zweimal. So oft werden die THW-ler zu Einsätzen gerufen. Schwere Unfälle auf der Autobahn. Doch auch das managen die Männer und Frauen in blau souverän zwischen Tellerspülen und Essensausgabe. Christian Engelbrecht: „Wir brauchen aber dringend mehr Helfer. Über Interessenten würden wir uns sehr freuen.“      

Extra aus Goldkronach kommen Edda Raps und Erika Grader. Sie wollen vor allem auch den guten Zweck mit unterstützen. Und Hannelore Anschütz und Helga Nitschke gehören mit zu den ganz treuen. „Mir gefällt die Idee, das Suppenessen mit dem guten Zweck zu verbinden,“ sagt Anschütz. Paula ist acht Jahre alt, hat sich die Tomatensuppe mit Hackbällchen darin ausgesucht und kommt gemeinsam mit den Großeltern Margit und Hans Riedel. „Wir unterstützen auch immer die Weihnachtswunsch-Aktion“, sagt Margit Riedel. „Ich finde es gut, zu wissen, dass das Geld auch da ankommt, wo es ankommen soll.“  Und bevor sie sich von  den Klinikclwons noch einen Luftballonhund drehen lässt, ergänzt Paula: „Die Klößchen, die waren echt lecker.“        

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