„In Zukunft kannst du dich sofort als Hologramm teleportieren, um ohne Pendeln im Büro, bei einem Konzert mit Freunden oder im Wohnzimmer deiner Eltern zu sein, um dich zu treffen“, so Zuckerberg. Obwohl die Umbenennung schon lange vorbereitet worden war, ist der Zeitpunkt, zu dem dieser Schritt kommuniziert wird, kein Zufall.
Facebook hat bei jungen Nutzern seine Coolness verloren.
Facebook sieht sich seit Wochen fast täglich mit Enthüllungen konfrontiert, die tiefe Einblicke in die Firmenpolitik gewähren. Interne Unterlagen belegen, wie das Unternehmen den Profit systematisch über Menschenleben gestellt hat, etwa was die Verbreitung von Corona-Falschmeldungen betrifft. „Sie [Facebook] töten Menschen“, brachte es US-Präsident Joe Biden auf den Punkt, dessen Team schon früh Einsicht in Facebook-Dokumente hatte. Doch Facebooks Probleme sind weitaus gravierender als nur miese PR. Wie aus den firmeninternen Studien hervorgeht, hat Facebook bei jungen Nutzern seine Coolness verloren.
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Kinder und Jugendliche laufen in Scharen über zu anderen Plattformen wie Snapchat oder Tiktok. Ein Trend, der sich trotz positiver Quartalszahlen diese Woche nicht länger unter den Teppich kehren lässt. Wie aus Mitarbeiterkreisen zu hören ist, herrscht innerhalb des Konzerns blanke Angst.
Facebook spürt den heißen Atem der US-Regierung im Nacken
Außerdem setzt dem Konzern der Datenschutz zu. Apple hatte im April die Betriebssoftware für alle iPhones und iPads geändert. Dadurch kann Facebook nicht länger heimlich auf Nutzerdaten zugreifen, die auf dem Gerät gespeichert sind, ohne die Benutzer um Erlaubnis zu fragen. Das führt dazu, dass Werbekunden in Zukunft nicht mehr präzise nachverfolgen können, wer ihre Anzeigen sieht. Ein massiver Eingriff in Facebooks wichtigstes Geschäftsmodell.
Und dann wäre da noch die drohende staatliche Regulierung. Mit der Nominierung von Jonathan Kanter als Chef der Wettbewerbsabteilung im Justizministerium hat US-Präsident Biden seine Ankündigung wahr gemacht und neben Lina Khan und Tim Wu drei ausgewiesene Kartellrecht-Experten in Position gebracht. Facebook spürt den heißen Atem der Regierung im Nacken und beschäftigt inzwischen mehr Lobbyisten in Washington als jeder andere US-Konzern.
Ob Facebooks Umbenennung in Meta dazu beitragen wird, den Konzern in ruhigeres Fahrwasser zu überführen, weiß heute niemand. In jedem Fall ist es Mark Zuckerberg mit diesem Schritt gelungen, sich ein Stück weit von der Skandalmarke Facebook zu distanzieren.