Drei Arten von Dzud
Die Mongolen kennen drei Arten von Dzud:
- Weißer Dzud: Schneereicher Winter, bei dem Schafe und Ziegen nicht mehr durch den Schnee an Futter kommen, während Pferde und Yaks diesen oft noch wegscharren können.
- Schwarzer Dzud: Schneearmer Winter nach einem trockenen Sommer, in dem Tiere in der Kälte verdursten.
- Eisiger Dzud: Die Erde wird durch Eis versiegelt. Das Vieh verhungert innerhalb weniger Tagen, weil es kein Futter mehr findet.
Der Dzud wird schon seit Jahrhunderte in der Mongolei überliefert:
- 2015/2016: Rund 1,5 Weidetiere sterben während des Dzud.
- 1999-2003: In drei aufeinanderfolgenden Winter verenden bis zu elf Millionen Tiere.
- 1943/1944: In dem Extremwinter während des Zweiten Weltkriegs sterben rund sieben Millionen Weidetiere.
Klimawandel führt zu mehr Dzud
Bei einem Dzud fallen die Durchschnittstemperaturen nachts auf bis zu minus 39 Grad. Sogar Tiefstwerte bis minus 55 Grad sind möglich. Bis zu 90 Prozent des knapp 1,6 Millionen Quadratmeter großen Landes (zum Vergleich: Deutschland ist knapp 358 000 Quadratmeter groß) sind dann von einer bis zu 30 Zentimeter hohen Schneedecke bedeckt.
Klimaforscher gehen davon aus, dass der Dzud in Folge des Klimawandels in den nächsten Jahren alle zwei Jahre in der Mongolei auftreten könnte.