Schließlich gelang es Kollegen aber doch, zu ihm vorzudringen. Auf einem Wagen ohne Aufsatz haben sie ihn dann wieder ins Freie gezogen. „An Einzelheiten kann ich mich nicht mehr erinnern, da ist eine gewisse Leere“, sagt Hühnel. Ein Doktor war dann da, um den Tod des anderen Verschütteten festzustellen. Der Arzt hat Hühnel auch abgetastet, Rippenbrüche und eine Lungenquetschung festgestellt. Er hat Hühnel fest bandagiert und ihn dann heim geschickt. Ein Kumpel hat ihn auf dem Moped nach Hause gefahren. Dort wusste die Familie gar nichts davon, dass er verschüttet war. Es hat sich auch niemand groß darum gekümmert. „Später kam dann mal einer vom Bergamt“, sagt Hühnel. Der hat erklärt, wie so ein Vorfall in Zukunft vermieden werden kann, dass besser abgestützt werden müsse.
Er hatte keine Angst
Nach acht Wochen ist Hühnel dann wieder auf die Arbeit gegangen. Erst hat er über Tage die Erzwagen ausgeleert, dann ist er auch wieder unter Tage gefahren. Angst? Nein, die habe er nicht gehabt. So etwas könne passieren, so der 85-Jährige.
Angst um ihn hatte seine Frau Rosa. Die beiden haben sich erst nach der Verschüttung kennengelernt. Er hat ihr dann davon erzählt. „Da wurde mir erst so richtig bewusst, was es bedeutet, im Bergwerk zu arbeiten“, sagt die 81-Jährige.