Er entdeckte den Goethefelsen

Von Andreas Gewinner
Der (Wieder-)Entdecker des Goethefelsens am Ochsenkopf starb jetzt mit 93 Jahren. Unser Bild von 1999 zeigt Anton Böhm mit Landrat Dr. Klaus-Günter Dietel vor dem Monument anlässlich einer Feier auf dem Ochsenkopf zum 250. Geburtstag Goethes. Foto: Andreas Gewinner Foto: red

Er war der Wiederentdecker des Goethefelsens auf dem Ochsenkopf: Anton Böhm, Forstdirektor a. D., und ehemaliger Leiter des Forstamts Fichtelberg, ist vor wenigen Tagen im Alter von 93 Jahre gestorben.

 
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Böhm stammte aus Oberbayern und verbrachte seinen Ruhestand in Rottach-Egern am Tegernsee.

1953 trat er in den Dienst der Bayerischen Staatsforstverwaltung. 1963 wurde er Leiter des Forstamts Fichtelberg. 1968 wechselte er zum Forstamt Kreuth als Leiter, 1985 ging er in Ruhestand.

Böhm blieb noch lange nach seiner aktiven Fichtelberger Zeit dem Ort und der Region verbunden. So hat er sich in einem heimatkundlichen Artikel mit der Tatsache befasst, dass die Großmutter des bayerischen Volkschriftsteller Ludwig Thoma in Fichtelberg geboren wurde.

Vor allem aber bleibt er in der Region als Wiederentdecker des Goethefelsens auf dem Ochsenkopf in Erinnerung. Auf seiner ersten von insgesamt drei Reisen durch das Fichtelgebirge besuchte Johann Wolfgang von Goethe 1785 den Ochsenkopf. Auf einer diese Reisen fertigte er eine Zeichnung eines markanten Felsens im Ochsenkopfgebiet. Der genaue Standort des Felsens war lange unbekannt. 1986 entdeckte Böhm ihn wieder - auf dem Ochsenkopfgipfel, wenige Hundert Meter vom Asenturm entfernt. Heute weist ein Schild den Weg zum Felsen. Einen seiner letzten offiziellen Auftritte in der Region hatte Böhm 1999. Der Landkreis hatte aus Anlass von Goethes 250. Geburtstag eine kleine Feier mit kulturellem Programm auf dem Ochsenkopf eingeladen, Böhm war Ehrengast.

Der Goethefelsen war nicht das einzige Monument, das Böhm wiederentdecken half. Auch der berühmte Komponist Max Reger, der aus Brand/Opf. stammte und dessen 100. Todestag vergangenen Mai begangen wurde, erwanderte den Ochsenkopf. Von dieser Wanderung blieb ein Erinnerungsbild: Max Reger sitzt breitbeinig auf einer mächtigen Granitkugel. Anton Böhm rief 1994 interessierte Heimatfreunde auf, diesen Felsen zu entdecken. Tatsächlich fanden sie ihn und am 9. August 1996 wurde der Granitwollsack feierlich zum „Max-Reger-Felsen“ gekürt.

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