Die Wahl der Fraktionschefs wurde auch deswegen als so wichtig eingeschätzt, weil die Grünen Teil der nächsten Bundesregierung werden könnten. Die Vorsitzenden der Fraktion hätten dann gute Chancen, ein Ministeramt zu bekommen. Als Spitzenkandidaten in der kommenden Wahl gelten derzeit aber die Parteichefs Robert Habeck und Annalena Baerbock als gesetzt.
In der Fraktion waren zuletzt nicht alle glücklich mit dem Führungsduo Hofreiter/Göring-Eckardt. Bei der vorigen Wahl hatten beide ohne Gegenkandidaten nur rund zwei Drittel der Stimmen bekommen. Diesmal hatten einige damit gerechnet, dass zumindest Göring-Eckardt mehr als einen Wahlgang brauchen könnte, dazu kam es aber nicht.
Zur Unzufriedenheit trägt auch bei, dass in der Bundespartei mit der Wahl der neuen Chefs Habeck und Baerbock zwar Aufbruchstimmung eingezogen ist, die Fraktion im Vergleich dazu aber eher unterstützt als glänzt. Baerbock sagte nach der Wahl: "Gemeinsam werden wir mit Leidenschaft, aber auch mit Teamgeist unsere Arbeit als Grüne fortführen."