English-Drama-Group: Kulturpreisträger Hans-Dieter Scholz für Deutschen Engagement-Preis nominiert Ein Projekt mit Vorbildcharakter

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Hans-Dieter Scholz, Erfinder der Englisch-Drama-Group am Graf-Münster-Gymnasium, hat im vergangenen Jahr den Kulturpreis der Stadt bekommen. Jetzt ist er für den Deutschen Engagement-Preis nominiert. Foto: Eric Waha Foto: red

Das, was Hans-Dieter Scholz macht, ist bayernweit einzigartig. Er hat am Graf-Münster-Gymnasium (GMG) die English-Drama-Group aus der Taufe gehoben, spielt seit 21 Jahren mit seinen Schülern ausschließlich in englischer Sprache Theater. Dafür ist er im vergangenen Jahr mit dem Kulturpreis der Stadt ausgezeichnet worden. Jetzt ist er für den Deutschen Engagement-Preis nominiert. Und hält andere für durchaus preiswürdiger.

 
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Hans-Dieter Scholz (51), Englisch- und Geschichtslehrer am GMG, hat in der vergangenen Woche Post bekommen. "Ein Schreiben, in dem ich gefragt wurde, ob ich die Nominierung für den Deutschen Engagement-Preis annehmen würde." Nominiert für diesen Preis werden nur Menschen, die bereits einen anderen Preis bekommen haben. "Im September wird es das Ergebnis geben. Nachdem vorher die Nominierten von einer Jury begutachtet werden", sagt Scholz am Montag im Gespräch mit unserer Zeitung. "Jeder Teilnehmer wird nach Berlin eingeladen. Es gibt Geldpreise, aber auch Teilnahmen an Workshops zu gewinnen bei diesem Preis."

Ein Projekt, das sich umtopfen lässt - mit Engagement

Scholz sagt, er habe sich im vergangenen Jahr sehr gefreut, als er den Kulturpreis der Stadt bekommen hat. "Ich nehme aber an, dass es viele andere Organistaionen und Personen gibt, die sich noch deutlich mehr engagieren als ich - und die damit auch den Engagement-Preis mehr verdient hätten. Aber so einen Workshop würde ich schon nehmen", sagt er und lacht. Das große Thema hinter dem engagement-Preis: "Man sucht Themen und Projekte, die sich sozusagen umtopfen lassen. Die sich übertragen lassen auf andere Städte oder Bundesländer." Eine English-Drama-Group, die es an bayerischen Schulen nur ein Mal gibt, ließe sich durchaus umtopfen, sagt Scholz: "Das geht an jeder Schule, wenn sich ein Lehrer findet, der Zeit opfert. Viel Zeit opfert."

Öffnung für andere Schulen

Was im Großen möglich wäre, versucht Scholz jetzt auch im Kleinen. Er will die Englisch-Drama-Group für Schüler anderer Schulen öffnen. "Wir waren zuletzt 28 Mitglieder der Gruppe. Gerade sind wir in einer Zeit zwischen den Produktionen und zu acht. Fürs neue Schuljahr sind 22 Schüler gemeldet", sagt Scholz. "Wenn Schüler von aderen Schulen auf Englisch Theater spielen und die Zeit dafür aufbringen wollen, sind sie willkommen." Vereinzelt hätte es das in den vergangenen 21 Jahren schon gegegen, dass Schauspieler von anderen Schulen mitgemacht haben: "Vom Richard-Wagner-Gymnasium oder auch von der Hotelfachschule in Pegnitz", sagt Scholz. Die English-Drama-Group sei auch mehr als eine Theatergruppe: Sie sei ein Ort der Integration - und eine Möglichkeit, sich zu vernetzen. "Viele Schüler, die aus Russland nach Deutschland gekommen waren, haben hier schon gespielt, ebenso Kinder aus dem asiatischen Raum. Viele, die hier Teil der Gruppe waren, kommen regelmäßig wieder, nachdem sie ihr Abi schon in der Tasche haben. Da ist in der langen Zeit ein schönes Netzwerk entstanden."

Mit dabei bei den Bayreuther Schultheatertagen

Die English-Drama-Group wird im Juli auch bei den Bayreuther Schultheatertagen vertreten sein. Vom 18. bis 20. Juli spielen die Theatergruppen der Bayreuther Schulen im Zentrum - "vor einer tollen Kulisse. Das ist jedes Mal eine herrliche Kulisse", sagt Scholz. Am Freitag beginnen die Proben für das Stück "The Cagebirds" von David Campton. Scholz verspricht "30 Minuten absurdes Drama. Wir wollten mal was anderes machen".

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