Raúl Castro verfolgt eine vorsichtige Öffnungspolitik mit mehr Privatunternehmen, die aber strengen Auflagen unterliegen. Als Errungenschaften der Revolution von 1959 gelten unter anderem das gute Medizin- und Bildungssystem, die Sozialprogramme und gerade im Vergleich zu anderen Ländern der Region kaum vorhandene Obdachlosigkeit.
Castro setzt auf mehr ausländische Investitionen, besonders der Tourismussektor soll ausgebaut werden, um die Einnahmen des Staates zu stärken. 2018 könnte er die Macht an Vizepräsident Miguel Díaz-Canel (55) übergeben, der erst nach der Revolution geboren wurde. Ein Treffen Obamas mit Rauls Bruder und Revolutionsführer Fidel Castro (89) war nicht geplant.
Pünktlich zum Besuch Obamas wurden neue Fotos von Fidel Castro veröffentlicht. Auf dem Titel der Zeitung «Juventud Rebelde» war Castro im Gespräch mit Venezuelas sozialistischem Präsidenten Nicolás Maduro zu sehen, der die USA als imperialistisch und kapitalistisch attackiert. Die Annäherung seines Bruders und Nachfolgers als Staatschef mit den Vereinigten Staaten sieht Fidel skeptisch.
dpa